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Malu Dreyer: Grundstein für Glücksspielsucht wird oft in der Jugend gelegt

Rund 63 Prozent der 12- bis 18-jährigen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer haben mindestens einmal im Leben Glücksspiele genutzt. Rund sechs Prozent der rheinland-pfälzischen Kinder und Jugendlichen nutzen Glücksspiele sogar in problematischer oder gefährdender Weise. Das ist Ergebnis einer Studie, die Sozialministerin Malu Dreyer heute in Mainz vorstellte. „Die Daten machen deutlich, dass eine Reglementierung des Glücksspielmarkts, wie sie durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag vorgesehen ist, dringend erforderlich ist, um den Jugend- und Spielerschutz auch zukünftig zu gewährleisten“, sagte die Ministerin.

Autorin der Studie ist die Ambulanz für Spielsucht der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz. Aus der Beratungspraxis der Regionalen Fachstellen für Glücksspielsuchtberatung und der Ambulanz für Spielsucht der Universitätsmedizin Mainz sei bekannt, dass viele erwachsene Spielsüchtige angeben, erste Erfahrungen mit Glücksspiel im Alter unter 18 Jahren gemacht zu haben. Dies habe ihr Ministerium zum Anlass genommen, die Studie in Auftrag zu geben, so die Ministerin.

 

Befragt wurden fast 4.000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren an Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien und an Berufsbildenden Schulen. Dabei zeigte sich, dass insgesamt 2,2 Prozent der Befragten als problematische und weitere 3,7 Prozent als gefährdete Glücksspielnutzer einzustufen sind. Werden von zwölf klinischen Kriterien wie zum Beispiel Kontrollverlust oder Entzugserscheinungen in den vergangenen zwölf Monaten zwei oder drei Kriterien erfüllt, spricht man von „gefährdeten Glücksspielern“; werden mehr als vier Kriterien erfüllt, ist von „problematischem Glücksspielen“ auszugehen.Die Jugendlichen spielen bevorzugt in Gaststätten, Spielhallen und im Internet und umgehen die gesetzlichen Jugendschutzbestimmungen. Die Befragten gaben weiter an, in den letzten 12 Monaten am häufigsten Kartenspiele (23,7 Prozent), Rubbellose (15,8 Prozent) und Geldspielautomaten (14,2 Prozent) genutzt zu haben. Internetspiele mit Geldeinsatz (5,6%) und Geldspielautomaten (1,5 Prozent) werden fast täglich genutzt.

 

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