Malu Dreyer: Gezielte Beschäftigungspolitik für Frauen ist weiter notwendig

Arbeit

Auf die Notwendigkeit einer gezielten Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik für Frauen hat Arbeitsministerin Malu Dreyer heute bei einer Veranstaltung des DGB in Neustadt hingewiesen. "Wir haben bei der Gleichstellung von Frauen in den Betrieben und Verwaltungen bereits viel erreicht, sind aber noch lange nicht am Ziel angekommen", erklärte die Ministerin. Notwendig sei eine Doppelstrategie, die einerseits die Beschäftigung von Frauen fördere und gleichzeitig die betriebliche Chancengleichheit von Frauen und Männern im Sinne des Gender Mainstreaming weiter vorantreibe.
Berufstätigkeit gehöre heute für Frauen ebenso wie für Männer zu den selbstverständlichen Bestandteilen ihrer Lebensplanung. Malu Dreyer: "Nie war die Qualifikation von Frauen so gut wie heute. Junge Frauen erreichen ebenso wie junge Männer zu etwa 90 Prozent einen qualifizierten Berufsabschluss. Sie machen im Durchschnitt das bessere Abitur und haben bessere Hochschulabschlüsse. Wir können es uns auch aus Gründen eines steigenden Fachkräftebedarfs nicht leisten, dieses Potential brachliegen zu lassen".
Die Frauenbeschäftigung hat nach Angaben der Ministerin bereits heute mit einer Quote von 45 Prozent einen Höchststand erreicht. Die Beschäftigungsschwerpunkte lägen im Handel, in den unternehmens- und personennahen Dienstleistungen, in der öffentlichen Verwaltung, im Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie im Gesundheits-, Sozial- und Erziehungswesen und im Gastgewerbe. Die Arbeitslosigkeit von Frauen habe sich zwar entsprechend der allgemeinen Arbeitslosigkeit im vergangenen Jahr erhöht, sei im Vergleich zu der Arbeitslosigkeit von Männern jedoch weniger stark gestiegen. Trotz dieser positiven Tendenzen sei es für Frauen ungleich schwieriger, die Arbeitslosigkeit, wenn sie einmal eingetreten sei, wieder zu überwinden. Dies gelte besonders für Frauen mit zu betreuenden Kindern oder älteren Familienmitgliedern.
Die Landesregierung fördere daher mit einem Mittelvolumen in Höhe von rund 14 Millionen Euro arbeitsmarktpolitische Projekte, die speziell die Integration von Frauen insbesondere in schwierigen Lebenslagen zum Ziel haben, so die Ministerin. Darüber hinaus gelte es, die Frauenbeschäftigung durch eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung in den Betrieben zu erhöhen. Für viele Frauen erschwere die nach wie vor schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Erwerbstätigkeit. Teilzeitangebote und familienfreundliche Arbeitszeiten kämen aber auch Männern zugute. Die Landesregierung habe sich vor allem auch die Förderung der qualifizierten Teilzeitarbeit in Kombination mit der verstärkten Nutzung der Telearbeit zum Ziel gesetzt. Die Ministerin kündigte zur Teilzeitarbeit einen Best-practice-Prozess ihres Hauses an, der bereits erfolgreich laufende Modelle zur flexibleren Arbeitszeit in Betrieben zusammentrage und anderen zur Nachahmung empfehle. Darüber hinaus wolle die Landesregierung den Anteil von Frauen in Führungspositionen erhöhen. Dazu sollen in Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und Arbeitgebern gezielte Mentoring- und Qualifizierungsmaßnahmen auf den Weg gebracht werden.

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