Nr. 060-5/05
Die Jugendministerkonferenz setzt sich dafür ein, dass der Gesundheitsschutz und die Gesundheitsförderung von Kindern stärker als gesamtgesellschaftliche Aufgabe in besonderer Mitverantwortung der Kinder- und Jugendhilfe wahrgenommen wird. Der hierzu von Rheinland-Pfalz federführend erarbeitete Beschluss „Kinder und Gesundheit“ wurde einstimmig gefasst und heute im Anschluss an die zweitägige Konferenz in München von Familien- und Gesundheitsministerin Malu Dreyer vorgestellt. Zur engeren Kooperation von Gesundheitswesen und Jugendhilfe soll eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Jugend- und Gesundheitsministerkonferenz gebildet werden. Ziel sei, konkrete Maßnahmen und Initiativen insbesondere für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien auf den Weg zu bringen, so die Ministerin.
In der Kinder- und Jugendgesundheit seien vor allem zwei Trends festzustellen: Kinder und Jugendliche aus sozial oder wirtschaftlich schlechter gestellten Familien weisen einen schlechteren Gesundheitszustand auf; als Beispiel nannte die Ministerin hier die Zahngesundheit. Zum anderen seien somatische und psychische Krankheitsbilder auf dem Vormarsch, wie beispielsweise, Allergien, Asthma, Verhaltensstörungen, Diabetes, Über- und Untergewicht, Drogenmissbrauch oder psychische Beeinträchtigungen. Dies stelle das Gesundheitswesen vor neue Herausforderungen, Gesundheitsförderung und -prävention erhielten einen neuen Stellenwert. Über das Gesundheitswesen hinaus müssten daher alle Kräfte insbesondere auch in der Kinder- und Jugendhilfe konsequent genutzt werden, um das Gesundheitsbewusstsein der Kinder und Jugendlichen zu stärken und eine Kultur gesundheitsfördernden Verhaltens zu schaffen, erklärte die Ministerin.
Die Jugendministerkonferenz betone in diesem Zusammenhang die besondere Verantwortung der Eltern. Die öffentlichen Systeme träten nicht an ihre Stelle, sondern ergänzten und unterstützten die vorrangige Pflicht der Eltern, durch Erziehung und verantwortliches Vorleben den Kindern Gesundheitsbewusstsein mit auf den Weg zu geben. Um diese Unterstützung möglichst wirksam werden zu lassen, sei enge und ressortübergreifende Mit- und Zusammenarbeit beispielsweise von Kinder- und Jugendhilfe, Kindertagesstätten, Schule und Sportverbänden gefordert, so die Ministerin. Eine besondere Rolle könnten dabei auch die lokalen Bündnisse für Familien spielen, die auf Initiative der Bundesfamilienministerin vielerorts entstehen und vom Land Rheinland-Pfalz insbesondere durch die Einrichtung einer besonderen Servicestelle für lokale Bündnisse unterstützt werden. Darüber hinaus setzt sich die Jugendministerkonferenz dafür ein, dass bei der Umsetzung des angestrebten Präventionsgesetzes die hiernach festzulegenden Gesundheitsziele der kinder- und familienbezogenen Gesundheitsförderung einen besonderen Stellenwert einräumen. In diesem Zusammenhang soll vor allem die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen noch intensiver gefördert werden.