Malu Dreyer: Frauenpolitik hat eigenständige Bedeutung

Konferenz der Landesfrauenräte

Nr. 133-6/08

Auf die Bedeutung einer eigenständigen und selbstbewussten Frauenpolitik hat die rheinland-pfälzische Frauenministerin Malu Dreyer heute in Mainz zum Beginn der Bundeskonferenz der Landesfrauenräte hingewiesen. Die Konferenz findet bis Sonntag statt und beschäftigt sich unter anderem mit den Themen Gewaltdarstellungen von Mädchen und Frauen, Schutz von Migrantinnen vor Zwangsehen, Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen in den Medien und politische Beteiligung von Frauen. Die Ministerin begrüßte die Teilnehmerinnen der Konferenz heute im Gästehaus der Landesregierung in Mainz. Morgen wird die Veranstaltung mit einer Fachtagung unter dem Titel ?Frauen ? Macht ? Medien? fortgesetzt.

?Familienpolitik - so wichtig sie ist ? kann Frauenpolitik nicht ersetzen. Ich halte es für unverzichtbar, alle politischen Bereiche ausdrücklich mit der Frage der Gleichberechtigung zu verknüpfen. Nur dann kann es gelingen, beispielsweise die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten beim beruflichen Aufstieg oder beim Lohn zu beseitigen?, sagte die Ministerin. Der niedrige Frauenanteil in Führungspositionen der Unternehmen sei ein Armutszeugnis für Wirtschaft und Gesellschaft. Noch bedrückender sei der nach wie vor dramatische Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern in Deutschland.

Im Bereich der öffentlichen Verwaltung habe die rheinland-pfälzische Landesregierung bereits vor mehr als zehn Jahren die Frauenförderung mit dem Landesgleichstellungsgesetz auf eine gesetzliche Grundlage gestellt. Der Frauenanteil habe sich dadurch von etwa 42 Prozent auf über 51 Prozent erhöht. Es sei besonders erfreulich, dass auch in den mittleren und gehobenen Positionen Frauen nicht mehr unterrepräsentiert sind, so Malu Dreyer. Darüber hinaus habe sich die Landesregierung schon vor acht Jahren auf Gender Mainstreaming als Leitprinzip verpflichtet und dies in die Gemeinsame Geschäftsordnung der Landesregierung aufgenommen. Dieses Prinzip habe sich beispielsweise im Schul- und im Baugesetz und in der Laufbahnverordnung niedergeschlagen. Ein besonderes Augenmerk liege auf der paritätischen Besetzung von Gremien mit Frauen und Männern.

Zur Umsetzung einer modernen und in die Zukunft gerichteten Frauenpolitik brauche die Landesregierung engagierte Frauenverbände, die kritisch und konstruktiv mitwirken. Der rheinland-pfälzische Landesfrauenrat als Dachorganisation von 30 Mitgliedsverbänden, die insgesamt rund 360.000 Frauen vertreten, sei als größtes Frauennetzwerk ein wichtiger Partner der Landesregierung. Die Konferenz der Landesfrauenräte als Zusammenschluss aller Dachverbände dieser Art in der gesamten Bundesrepublik fördere wiederum den Austausch und setze wichtige Impulse auch für die einzelnen Länder, so die Ministerin.

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