„Im EU-Durchschnitt stehen wir auf dem fünftletzten Platz. Das muss sich ändern“, so die Ministerin. Lohntestverfahren wie das aus der Schweiz übernommene Verfahren Logib-D oder das neu entwickelte Prüfinstrument eg-check-de seien wichtige Instrumente, um Transparenz über das Lohngefüge in Betrieben herzustellen. In Rheinland-Pfalz beträgt der durchschnittliche geschlechtsspezifische Lohnunterschied 21,6 Prozent. „Ich freue mich sehr, dass sich einige Unternehmen in Rheinland-Pfalz bereits auf den Weg gemacht haben und Lohntestverfahren durchführen, zum Beispiel die Marienhaus GmbH, der Medizinische Dienst der Krankenkassen Rheinland-Pfalz oder BASF IT Services“, sagte die Ministerin.
Die Ursachen für die Lohnunterschiede seien vielfältig. Sie seien auch in der Unterbewertung der beruflichen Kompetenzen und Fähigkeiten von Frauen, in der geschlechtsspezifischen Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, in der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen sowie in der Tatsache, dass es in der Regel Frauen seien, die Erwerbsarbeit und Familienarbeit und vereinbaren müssten, zu sehen.
„Wir brauchen eine politische Strategie, die all diese Faktoren einbezieht, ein abgestimmtes Vorgehen aller relevanten Arbeitsmarktakteure und die Wahrnehmung des Themas in der Öffentlichkeit“, sagte die Ministerin. Dazu habe der Equal Pay Day in den vergangenen drei Jahren beigetragen. „Für mich steht das Thema auf der gleichstellungspolitischen Agenda ganz weit oben“, bekräftigte die Ministerin. Das Ministerium beteilige sich deshalb auch selbst an Veranstaltungen zum Equal Pay Day und unterstütze regionale Aktionen.
|
Equal Pay Day