„Der öffentliche Dienst ist heute Vorreiter, was den Anteil von Frauen in Führungspositionen und Gremien anbelangt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betrifft. Auch das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Frauenförderung, Gleichstellung und Gender Mainstreaming ist gewachsen“, so Dreyer. Gerade die Besetzung von Führungspositionen mit Frauen sei ein wichtiger Gradmesser für tatsächliche Chancengleichheit der Geschlechter in der rheinland-pfälzischen Verwaltung. Dort sei im gehobenen und mittleren Dienst durchschnittlich die Hälfte der Beschäftigten Frauen. Doch nach wie vor liege der Frauenanteil in Führungsfunktionen unter 25 Prozent, obwohl viele Frauen sehr gut qualifiziert sind. „Es muss uns allen ein gemeinsames Anliegen sein, an der tatsächlichen Chancengleichheit von Frauen zu arbeiten“, so die Ministerin.
Um besonders jungen Müttern eine schnelle und erfolgreiche Berufsrückkehr zu ermöglichen, habe die Landeregierung ein ganzes Bündel von Maßnahmen geschnürt, wie das audit ‚Beruf und Familie’ oder ‚Führen in Teilzeit’, die eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie möglich machten. Unterstützend würden besondere Schulungen für Berufsrückkehrerinnen angeboten, die einen beruflichen Wiedereinstieg erleichterten. „Auch mit dem Elterngeld und Vätermonaten sind wir auf dem richtigen Weg, aktive Vaterschaft zu unterstützen“, so die Ministerin.
„Ein weiteres Unterstützungsmodell wird zur Zeit von der Landesregierung umgesetzt und landesweit etabliert: Ein Mentoringprogramm für angehende Führungsfrauen in der öffentlichen Verwaltung, bei dem erfolgreiche Mentorinnen den weiblichen Nachwuchskräften zur Seite stehen“, berichtete die Ministerin.
Auch das Thema „Frauen in Gremien“ muss uns weiter beschäftigen. Viele Gremien seien weiterhin mehrheitlich von Männern besetzt. Nach Angaben der Ministerin konnte der Anteil von Frauen in Gremien zwar auf über 40 Prozent verbessert werden, dennoch sei in Schiedsstellen und auch in Kuratorien beispielsweise nur jeder fünfte Platz von einer Frau besetzt. „Die Landesregierung ist dabei, die Vorgaben für die Besetzung von Gremien verbindlicher zu machen, die zu einer paritätischen Besetzung von Männern und Frauen führen sollen“, so Dreyer. Auch die Gleichstellungsbeauftragten sollen bei der Besetzung von Gremien eingebunden werden. Der Ministerrat habe deshalb schon vor einem Jahr das Reißverschlusssystem bei der Nachbesetzung von Gremien beschlossen. In Gremien, in denen Männer in der Mehrheit sind, soll auf einen Mann, der das Gremium verlässt, eine Frau folgen.