| Fachkräftesicherung

Malu Dreyer: Bund muss umfassende Strategie erarbeiten

Die Konferenz der Arbeits- und Sozialminister der Länder (ASMK) fordert den Bund auf, gemeinsam mit den Ländern eine Strategie zur Fachkräftesicherung zu entwerfen. Die ASMK beschloss heute in Wiesbaden einen entsprechenden Antrag, der unter anderem von Rheinland-Pfalz initiiert worden war, wie Arbeitsministerin Malu Dreyer mitteilte. „Deutschland kann es sich nicht leisten, dieses drängende Problem auszusitzen. Damit wir in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig und innovativ bleiben, brauchen wir eine umfassende Strategie zur Sicherung des Fachkräftebedarfs, die von einer möglichst breiten Basis aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft getragen wird“, sagte die Ministerin.

Ziel einer gemeinsamen Strategie muss es aus Sicht der ASMK sein, den FachkräfteNachwuchs zu sichern, die Beschäftigungsfähigkeit der Menschen zu erhalten und auch die Potentiale derjenigen zu nutzen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in die Arbeitswelt integriert sind. „Dazu zählt auch, dass die Anerkennung von im Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen auf gesetzlicher Basis geregelt wird“, so Malu Dreyer. Hier sei der Bund gefordert, nun endlich den wiederholt angekündigten Gesetzentwurf zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse vorzulegen.

Bei der Entwicklung einer gemeinsamen Strategie sollte auf bereits Bestehendem auf Bundes- und Länderebene aufgebaut werden. Dabei sollte vor allem an den erfolgreichen Ansätzen der Länder zur Fachkräftesicherung und an den vorhandenen regionalen Fachkräftemonitoring-Systemen angesetzt werden, so Malu Dreyer. Beschlüsse der ASMK sollten verknüpft werden mit den Bemühungen zur Verbesserung der Beschäftigungschancen beispielsweise von Frauen und älteren Arbeitnehmern. Eine umfassende Strategie müsse daher auch Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Fragen der Berufsorientierung, der beruflichen Weiterbildung sowie individuelle Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen in den Blick nehmen.

Studien zeigen, dass sich der Fachkräftebedarf auf eine Auswahl von Berufen konzentriert. Das betrifft vor allem die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaf-ten und Technik. Um diese Fachkräfte gibt es schon heute einen bundesweiten und globalen Wettbewerb. Die ASMK bittet die Bundesregierung, diesen Aspekt in einer umfassenden Strategie dringend zu berücksichtigen.

Ein weiteres Berufsfeld, in dem perspektivisch immer mehr Fachkräfte benötigt werden, seien die Sozial- und Gesundheitsberufe, so die Ministerin. Die ASMK betone vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und der Altersstruktur der Bevölkerung die Bedeutung dieser Berufe als enormen Wirtschaftsfaktor mit großer gesellschaftlicher Relevanz. Die Länder forderten die Bundesregierung daher nochmals auf, ein besonderes Augenmerk auch auf die Sicherung des Fachkräftebedarfs in dieser Branche zu legen und sich für die Attraktivität der Sozial- und Gesundheitsberufe einzusetzen.

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