Malu Dreyer: Beschäftigungspotential der Zeitarbeit stärker nutzen

Arbeit

Nr. 038-2/04

In Zeitarbeit und Leiharbeit liegt nach Ansicht von Arbeitsministerin Malu Dreyer ein noch zu wenig genutztes Beschäftigungspotential. Immer mehr Unternehmen hätten kurzfristig Bedarf an qualifizierten Kräften; insbesondere für sie sei die Zeitarbeit attraktiv, wie die Ministerin anlässlich der heutigen Arbeitgeberkonferenz zur Zeitarbeit in Bad Kreuznach erklärte. Für arbeitslose Menschen, insbesondere für ältere Erwerbslose, seien Leih- und Zeitarbeit eine gute Möglichkeit zum Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Für Arbeitgeber sei dies eine flexible Form der Beschäftigung, mit der sie kurzfristigen Personalbedarf decken könnten, der ohne diese Beschäftigungsform nicht zu Einstellungen führen würde. Gleichzeitig könne das Unternehmen die Fähigkeiten und Kompetenzen eines potentiellen Mitarbeiters kennen lernen, so die Ministerin.

In Zeiten eines globalen Wettbewerbs müsse der Arbeitsmarkt flexibel auf veränderte Anforderungen reagieren können, so die Ministerin. Oberstes Ziel sei es, die Chancen auf eine Eingliederung in den regulären Arbeitsmarkt für möglichst viele Arbeitslose zu erhöhen. Die im Rahmen der so genannten Hartz-Reformen eingerichteten Personal-Service-Agenturen (PSA) nach dem Vorbild der Zeit- und Leiharbeit sind nach Ansicht der Ministerin grundsätzlich ein gutes arbeitsmarktpolitisches Instrument, um das noch nicht ausgeschöpfte Potential zu nutzen. Im Gegensatz zu den gewerblichen Arbeitnehmerüberlassungen stehe bei den PSA die frühestmögliche Eingliederung in die entleihenden Betriebe im Vordergrund. Besondere Zielgruppe seien schwer vermittelbare arbeitslose Menschen. Insgesamt hat die Arbeitsverwaltung in Rheinland-Pfalz nach Angaben der Ministerin 58 Verträge mit Personal-Service-Agenturen abgeschlossen; derzeit sind etwa 1.400 Männer und Frauen in PSA beschäftigt. Das Instrument zeige bereits erste Erfolge: 35 Prozent der Beschäftigten in rheinland-pfälzischen PSA hätten bereits wieder Fuß im ersten Arbeitsmarkt gefasst, so die Ministerin.

Angesichts der Globalisierung, des technischen und demographischen Wandels und den sich daraus abzeichnenden Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Arbeitwelt rücke das Thema „Zukunft der Arbeit“ immer mehr in den Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang richte die Landesregierung verstärkt ihren Blick auf Aktivitäten, die einem spätestens ab 2010 drohenden Arbeits- und Fachkräftekräftemangel entgegenwirken, wie die Ministerin ankündigte. Es gelte, bisher nicht vollständig genutzte Beschäftigungspotentiale stärker auszuschöpfen. Dazu gehörten die Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Steigerung der Erwerbsbeteiligung von Frauen und die verstärkte Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt. Besonders im Blickpunkt der Arbeitsmarktpolitik des Landes seien darüber hinaus die Ausbildungs- und Beschäftigungschancen junger Menschen.

Teilen

Zurück