Malu Dreyer: Beim Schlaganfall zählt jede Sekunde

Gesundheit

Nr. 186-3/03

„Rasches und gezieltes Handeln kann die Folgen eines Schlaganfalls erheblich abschwächen. Deshalb ist es wichtig, dass Ärztinnen und Ärzte, aber auch Betroffene und ihre Angehörigen den Schlaganfall als Notfall einstufen, der zu schnellem Handeln zwingt. Beim Schlaganfall zählt jede Sekunde.“ Dies unterstrich Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Ingelheim zum Auftakt der Aktion „Mainz und Rheinhessen gegen den Schlaganfall“. Das Gesundheitsministerium hat gemeinsam mit dem Unternehmen Boehringer Ingelheim und der Neurologischen Klinik an der Universitätsklinik in Mainz die Aktion ins Leben gerufen, um eine breite Öffentlichkeit für das Thema „Schlaganfall - ein Notfall“ zu sensibilisieren. Die Ministerin hat die Schirmherrschaft über die Aktion übernommen.

Der Schlaganfall sei eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland und sehr oft Ursache für eine lebenslange Behinderung im Erwachsenenalter, so Malu Dreyer. Eine dem Stand der medizinischen Erkenntnisse entsprechende zeitgerechte Behandlung des Schlaganfalls könne nicht nur Leben retten, sondern auch schwere Behinderungen vermeiden. Ein frühzeitiges Handeln sei daher auch von großer gesundheitspolitischer Bedeutung. Landesweit erlitten etwa 12.000 Menschen jährlich einen Schlaganfall. Nur etwa 30 Prozent der Patientinnen und Patienten würden jedoch innerhalb der ersten drei Stunden nach dem Schlaganfall behandelt. Mit Überschreitung dieses „Zeitfensters“ wachse jedoch das Risiko bleibender Schäden, so die Ministerin .

Vor diesem Hintergrund habe das Land bereits im Jahre 1997 ein Konzept erarbeitet, um die Akutversorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten weiter zu verbessern. Das Konzept sehe die Einrichtung von zentralen Schlaganfalleinheiten in neurologischen Abteilungen von Schwerpunktkrankenhäusern und regionalen Schlaganfalleinheiten in Abteilungen für Innere Medizin, die jeweils an eine zentrale Einheit angeschlossen sind, vor. Inzwischen haben nach Angaben der Ministerin sechs zentrale Einheiten in Mainz, Koblenz, Ludwigshafen, Kaiserslautern, Trier und Idar-Oberstein und drei regionale Einheiten in Worms, Neustadt und Bad Neuenahr die Arbeit aufgenommen. Damit sei die Akutbehandlung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten erheblich verbessert worden.

Zu einer guten Versorgung gehöre neben der Einrichtung von Schlaganfalleinheiten auch das reibungslose Zusammenwirken aller Beteiligten, wie die Ministerin weiter erklärte. Insbesondere die von einem Schlaganfall betroffenen Menschen und ihre Angehörigen müssten wissen, wie man sich bei einem Schlaganfall richtig verhalte. Die Aktion „Schlaganfall - ein Notfall. Mainz und Rheinhessen gegen den Schlaganfall“ leiste einen wichtigen Beitrag, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und auf die Bedeutung des richtigen Handelns hinzuweisen. Das Unternehmen Boehringer zeige damit sozial- und gesundheitspolitische Verantwortung. Die Auswahl der Region Mainz und Rheinhessen dokumentiere darüber hinaus den engen Bezug, den das Unternehmen zur Region seines Heimatstandortes Ingelheim habe. Die Ministerin dankte darüber hinaus der Klinik für Neurologie in der Universitätsklinik Mainz und dem Katholischen Klinikum Mainz, die sich beide ebenfalls an dem Projekt beteiligen.

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