Malu Dreyer begrüßt geplanten Einsatz zusätzlicher Betreuungskräfte

Plenum/Menschen mit Demenz

Nr. 129-2/08

Den vom Bundesgesundheitsministerium geplanten Einsatz zusätzlicher Betreuungskräfte in stationären Einrichtungen hat Sozialministerin Malu Dreyer heute im rheinland-pfälzischen Landtag in Mainz begrüßt. Manche Beiträge in der Diskussion darüber, dass Langzeitarbeitslose diese Aufgabe übernehmen sollen, gehen aus ihrer Sicht an der Sache vorbei und diffamierten Arbeitslose regelrecht. Für geeignete Arbeitslose, die berufliche Erfahrungen in diesem Bereich haben, sei das eine gute Möglichkeit, wieder in den Beruf einzusteigen. Die an einer Demenz erkrankten Menschen bekämen eine zusätzliche soziale Betreuung und die Pflegekräfte in den Heimen würden entlastet. ?Damit profitieren alle von den neuen Möglichkeiten, die das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz bietet?, so die Ministerin.

Die Pflege und die Betreuung blieben vollkommen getrennt, stellte Malu Dreyer klar. Durch ein sorgfältiges Auswahlverfahren werde sichergestellt, dass nur Arbeitslose als Betreuungskräfte beschäftigt werden, die die Aufgabe der Betreuung übernehmen möchten und dafür auch geeignet sind. ?Für mich ist es selbstverständlich, dass nur Menschen beschäftigt werden, die eine positive Einstellung und eine Nähe zu älteren und kranken Menschen und die einen Bezug zu einer Tätigkeit im sozialen Bereich möglichst sogar aufgrund ihrer früheren beruflichen Erfahrungen haben. Darauf werden wir in Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der Arbeitsverwaltung achten?, versicherte die Ministerin.

Die Anforderungen an die Qualifikation und die Aufgaben der Betreuungskräfte würden in speziellen Richtlinien geregelt. Vorgesehen sei ein Orientierungspraktikum, um das Interesse und die Eignung für die Betreuungstätigkeit festzustellen. Daran schließe sich eine Qualifizierung mit 160 Unterrichtsstunden an. Die Betreuungskräfte müssten außerdem regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen. Die Kurzqualifikation soll auch besonders interessierten und motivierten Menschen eine berufliche Perspektive in einem Pflegeberuf eröffnen.

Aufgabe der neuen Betreuungskräfte sei es, Menschen mit Demenz zu betreuen und zu aktivieren, um damit ihr Wohlbefinden und ihre Stimmung positiv zu beeinflussen. Das sei ein ganz wichtiger Teil einer ganzheitlichen Versorgung dieser Menschen. Zu den Aufgaben gehöre beispielsweise das gemeinsame Malen und Basteln, Brett- und Kartenspielen oder die Begleitung bei Ausflügen oder Spaziergängen. ?Das alles sind Aktivitäten, für die den Pflegekräften im Alltag meist keine oder zu wenig Zeit bleibt?, sagte die Ministerin. Die Pflegebedürftigen profitierten also in hohem Maß von den neuen Betreuungskräften.

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