| Schwangerenberatung

Malu Dreyer: Ausstellung zu Jugendschwangerschaften spricht junge Menschen an

Junge Menschen zur Auseinandersetzung mit dem Thema Schwangerschaft anzuregen und ihnen zugleich praxisnahes Hintergrundwissen zu vermitteln, das schafft die Ausstellung Jugendschwangerschaften in hervorragender Weise.“ Das sagte Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Trier bei der Eröffnungsfeier zur Ausstellung Jugendschwangerschaften im Mehrgenerationenhaus. Anlass ist das 30-jährige Bestehen der Trierer Schwangerenberatungsstelle Pro Familia, die die Ausstellung gemeinsam mit der Volkshochschule Trier zeigt.

„„Die Ausstellung will mit aktuell und gut aufbereiteten Informationen eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema fördern. Unterstützend sind im Ausstellungskonzept Begleitveranstaltungen vorgesehen, die im Lauf der nächsten Tage Schülern und Schülerinnen, aber auch Fachkräften aus der Jugendhilfe Gelegenheit geben, sich mit dem Thema Jugendschwangerschaft und seinen vielen Facetten zu beschäftigen“, so die Ministerin.

Grundlage der  heute in Trier eröffneten Ausstellung ist eine Studie, die von Pro Familia und dem Institut für Sexualforschung und forensische Psychiatrie der Universität Hamburg und mit Förderung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) durchgeführt wurde. „Zentrales Ergebnis der Studie ist, dass der Faktor Schulbildung und soziale Benachteiligung großen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft im Jugendalter hat: Je schlechter die Zukunftsperspektive – etwa im Hinblick auf Schulabschluss, Ausbildung oder Arbeitslosigkeit der minderjährigen Frau - desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft. Auch ist es wichtig,  besonders Migrantinnen und ihren Partnern einen einfacheren Zugang zu Beratungsangeboten zu eröffnen“, betonte Dreyer.

Die Ministerin zeigte sich erfreut, dass Pro Familia untersuche, in welchen Lebenslagen, in welchen konkreten Situationen Jugendliche ungewollt schwanger werden und welche Unterstützung sie sich wünschten, denn gerade Pro Familia Beratungsstellen hätten einen guten Zugang zu jungen Menschen: Bundesweit stellen Jugendliche in sexualpädagogischen Programmen sogar die Hälfte der von Pro Familia jährlich erreichten Klientinnen und Klienten dar.

Die Frage nach steigenden Zahlen bei Jugendschwangerschaften konnte die Ministerin mit einem klaren Nein beantworten. „Die Zahl der Jugendschwangerschaften nimmt nicht zu, wie das Statistische Bundesamt im mehrjährigen Vergleich deutlich gemacht hat“, so Malu Dreyer. Im internationalen Vergleich sei Deutschland bei der Zahl der Jugendschwangerschaften, gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien, das Schlusslicht.

In Rheinland-Pfalz seien im Jahr 2008 rund 300 junge Frauen unter 18 Jahren Mutter geworden. „Diese Ergebnisse können wir auch auf eine gute Präventionsarbeit hier in Rheinland-Pfalz zurückführen. Wir haben sowohl die unterschiedliche weltanschauliche Ausrichtung der Träger sichergestellt als auch eine Förderung von Beratungsfachkräften über den gesetzlich vorgeschriebenen Schlüssel hinaus. Allein Pro Familia bekomme dafür im Jahr 2008 insgesamt rund 1,5 Millionen Euro, davon für die Beratungsstelle in Trier rund 220.000 Euro Landesförderung“, erklärte die Ministerin. 

Teilen

Zurück