| Gesundheitsfachberufe

Langner: Arbeitsmarktanalyse trägt zur Fachkräftesicherung bei

Gut ausgebildete Fachkräfte sind für ein funktionsfähiges Gesundheitswesen und für eine gute pflegerische Versorgung unverzichtbar. Seit 2002 führt das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie daher die Arbeitsmarktanalyse „Branchenmonitoring“ durch.

Nach 2005 und 2010 folgt in diesem Jahr mit dem Landesprojekt „Branchenmonitoring und Ausbildungsbedarf Gesundheitsfachberufe Rheinland-Pfalz 2015“ eine erneute Erhebung in den entsprechenden Gesundheitsfachberufen. Dabei werden das Angebot und die Nachfrage an Fachkräften in den Gesundheitsfachberufen bei allen Leistungserbringern des Gesundheitswesens und der Pflege in Rheinland-Pfalz ermittelt.

Arbeitsstaatssekretär David Langner erklärte: „Um zielgenaue Maßnahmen zur Fachkräftesicherung zu planen, ist es wichtig zu wissen, welche Gesundheitsfachberufe in welchem Umfang, in welcher Region und in welchen Versorgungssektoren von Fachkräfteengpässen betroffen sind. Wir erfassen nicht nur die derzeitige Fachkräftesituation, sondern richten unser Augenmerk auch auf das zukünftige Angebot und die Nachfrage nach Fachkräften. So können wir frühzeitig reagieren und proaktiv Fachkräftesicherungsmaßnahmen einleiten.“

Auf Einladung des Ministeriums kamen Vertreterinnen und Vertreter aller 18 bundes- und landesrechtlich geregelten Gesundheitsfachberufe zur Auftaktveranstaltung und der Vorstellung des Konzepts des Branchenmonitorings 2015.

Prof. Dr. Michael Isfort vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. stellte in seinem Impulsvortrag die Notwendigkeit eines Arbeitsmarktmonitorings für eine bedarfsgerechte Versorgung im Gesundheitswesen und der Pflege dar. Dies wurde anschließend in einer Podiumsrunde zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Landeskrankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz, der Pflegegesellschaft Rheinland-Pfalz, dem Dachverband der Pflegeorganisationen, dem Gründungsausschuss zur Pflegekammer und der AG Heilmittelverbände aufgegriffen und diskutiert. Die Beteiligten waren sich einig, dass alle Gesundheitsfachberufe in den Blick genommen werden müssen, um die zukünftigen Anforderungen an das Gesundheitswesens und die Pflege zu meistern.

Im ersten Halbjahr 2016 wird für alle bundes- und landesrechtlich geregelten Gesundheitsfachberufe sowie für akademisch qualifizierte Gesundheitsfachberufe die aktuelle Arbeitsmarktlage analysiert. Mit einer Befragung aller relevanten Leistungserbringer wird erfasst, wie viele Fachkräfte im Jahr 2015 für offene Stellen gesucht wurden. Ziel ist eine Übersicht, wie sich die Arbeitsmarktlage in Rheinland-Pfalz seit dem Jahr 2010 verändert hat und in welchen Berufen im Jahr 2015 ein Fachkräfteengpass oder ein Fachkräfteüberhang bestand. Im zweiten Halbjahr sollen im Rahmen des Projekts zukünftige Entwicklungen vorausberechnet und Prognosen für die Entwicklung der Fachkräftesituation bis zum Jahr 2030 entwickelt werden. Für die Berufe, für die eine Fachkräftelücke zu erwarten ist, werden dann Maßnahmen entwickelt, mit denen der Fachkräftebedarf gedeckt werden kann. Durchgeführt wird das Projekt vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Auf Grundlage der vergangenen Branchenmonitorings wurde mit allen relevanten Akteuren des Gesundheitswesens und der Pflege die „Fachkräfteinitiative Gesundheitsfachberufe 2012-2015“ eingeleitet. Eine wichtige Säule ist die Gestaltung der Ausbildungslandschaft. Deshalb wird im Rahmen des Projektes der Ausbildungsstättenplan des Landes angepasst. Dieser enthält bedarfsgerechte und umsetzbare Soll-Ausbildungszahlen für die einzelnen Krankenhäuser. „Eine Ausbildungsstättenplanung, die Erkenntnisse zur aktuellen Arbeitsmarktsituation im Gesundheitswesen und der Pflege mit dem Blick in die Zukunft verbindet, gibt es bislang nur in Rheinland-Pfalz. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern des Gesundheitswesens und der Pflege schon frühzeitig ausreichend Fachkräfte für eine gute medizinische und pflegerische Versorgung in Rheinland-Pfalz heute und in Zukunft sichern“, so Langner abschließend.

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