| 1. Rheinland-Pfälzischer Hospiztag

Langner: Ambulante Hospiz- und Palliativversorgung ausbauen

‚Für sterbende Menschen sorgen‘ ist das Leitmotiv des ersten Rheinland-Pfälzischen Hospiztages. Anlässlich der Veranstaltung, die am 29. März in Mainz stattfindet, sagte Gesundheitsstaatssekretär David Langner: „Die Sorge um sterbende Menschen ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die einer breiten Unterstützung bedarf. Der bisher gute Ausbau der Hospiz- und Palliativstrukturen im Land darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch viel getan werden muss und es besonders in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung Nachholbedarf gibt.“

Der Hospiztag wird vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie gemeinsam mit der Evangelischen Akademie der Pfalz, der Ökumenische Hospizhilfe Pfalz/ Saarpfalz, der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Rheinland-Pfalz und des Tumorzentrums Rheinland-Pfalz e.V. veranstaltet. Dr. Christoph Picker, Direktor der Evangelischen Akademie der Pfalz sagte: „Dass 120 Bürgerinnen und Bürger aus der Hospizbewegung, Hospizfachkräfte, Mediziner, Gesundheitspolitiker, Kassenvertreter und andere Fachleute darüber diskutieren, wie wir ‚Für Sterbende Sorgen wollen‘ ist ein ermutigendes Signal. Einer der renommiertesten Fachleute im Bereich Palliative Care ist der Klagenfurter Organisationsethiker Andreas Heller. Von ihm erhoffen wir uns auf der Veranstaltung starke Impulse für die ambulante Hospiz- und Palliativversorgung im Land.“

Langner wies darauf hin, dass es zwar regionale Hospiztage gebe, der erste landesweite Hospiztag wolle aber auch versorgungspolitische Themen aufgreifen und das Thema des würdigen Sterbens stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. „Die Strukturen sind etabliert, aber wir brauchen neue Impulse und ein breites gesellschaftliches Bündnis, sowohl für eine bedarfsgerechte Palliativversorgung der Bevölkerung als auch für deren Weiterentwicklung.“ Die Hospizbewegung sei in diesem Prozess eine tragende Säule, die die Würde des Menschen am Lebensende, die Verbundenheit mit dem Sterbenden und die Beachtung seiner Selbstbestimmung in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stelle.

„Rheinland-Pfalz war eines der ersten Länder, das die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen unterschrieben hat. Mit diesem Bekenntnis unterstützen wir in Rheinland-Pfalz, die Charta mit ihren Themen Sterben, Tod und Trauerarbeit sowie die hospizliche und palliative Pflege zuhause und im Krankenhaus“, unterstrich der Staatssekretär. Allein für die ehrenamtliche Hospizarbeit stelle das Land jährlich 130.000 Euro zur Verfügung.

Langner sagte, dass Rheinland-Pfalz über gute Strukturen der hospizlichen und palliativen Versorgung verfüge: Palliativmedizinische Versorgung erhalten Patientinnen und Patienten an allen Krankenhäusern mit somatischen Fachabteilungen und an 20 Krankenhäusern sind Palliativstationen eingerichtet. Sieben stationäre Hospize bieten Plätze für schwerstkranke und sterbende Menschen an. Im ambulanten Bereich arbeiten landesweit 45 ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienste. Daneben gibt es sechs Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung (SAPV). Bisher werden jährlich über 4.000 Menschen in Rheinland-Pfalz von ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsteams betreut.

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