| Schuldnerberatung

Jacqueline Kraege: Überschuldung hat leicht abgenommen

Auf der 14. Fachtagung der Schuldner- und Insolvenzberatung Rheinland-Pfalz sagte Sozialstaatssekretärin Jacqueline Kraege heute in Mainz, dass die Landesregierung auch weiterhin durch eine verlässliche und solide Förderung der Schuldnerberatungsstellen dafür Sorge trage, dass die in Not geratenen Menschen wirkungsvoll und zeitnah unterstützt werden. Kraege unterstrich den wichtigen Beitrag der Schuldnerberatung bei der Vermeidung und Überwindung von Armut und hob hervor, dass „Rheinland-Pfalz deshalb für die Schuldnerberatungsstellen und für das bundesweit einmalige Schuldnerfachberatungszentrum in Mainz jährlich fast zwei Millionen Euro zur Verfügung stellt“.

Um die Beratungsarbeit zu unterstützen, lädt das Sozialministerium, gemeinsam mit dem Schuldnerfachberatungszentrum an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz,  dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung, der Landesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung Rheinland-Pfalz und der LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege Rheinland-Pfalz, zu der jährlich stattfindenden Fachtagung ein. Unter dem Titel „Armutsschuldner/Krisenschuldner“ steht in diesem Jahr die Überschuldung von Bürgerinnen und Bürgern aufgrund von Armut und persönlichen und wirtschaftlichen Krisen sowie die wirkungsvolle Prävention im Mittelpunkt.

Es sei erfreulich, dass die Überschuldung der Bürgerinnen und Bürger wieder leicht abgenommen habe und auf dem zweitniedrigsten Stand seit 2004 liege, so Kraege weiter. Mit einer Schuldnerquote von aktuell 9,67 Prozent liege Rheinland-Pfalz, zu-sammen mit Hessen, ziemlich genau in der Mitte der Länder. Gemessen am  Bundesdurchschnitt von 9,38 Prozent weisen neun Bundesländer höhere Werte auf, sechs Bundesländer geringere. „Die positive Entwicklung darf jedoch nicht dar-über hinweg täuschen, dass sich hinter den Prozentzahlen allein in Rheinland-Pfalz rund 280.000 Menschen verbergen, die in finanziellen Schwierigkeiten sind. Bei etwas mehr als vier Millionen Einwohnern ist das jeder 14.“, unterstrich Kraege. Be-sorgniserregend sei dabei vor allem die Entwicklung der Überschuldung von jungen Leuten, die verstärkt in den Blick genommen werden müsse.

Rund 25.000 Menschen suchten im vergangenen Jahr die Schuldnerberatungsstellen im Land auf. Dabei haben sich die Kurzberatungen um 2,4 Prozent auf rund 9.500 erhöht, die Zahl der längerfristigen Beratungen stieg um 8,8 Prozent auf rund 14.500 an. „Als Hauptursachen der Überschuldung wurden genannt: Arbeitslosigkeit mit einem Anstieg von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr, das Scheitern einer Partnerschaft mit 5,4 Prozent Anstieg, Krankheit mit einer Steigerung von rund 5,3 Prozent und das Konsumverhalten mit einem Anstieg von 20 Prozent“, so Kraege. Speziell dieser letzte Anstieg zeige auf, dass es immer mehr Menschen gibt, die ihre eingegangenen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen können und möglichst frühzeitig Beratung und Unterstützung brauchen.

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