| Fachkräftesicherung

Hochqualifizierte Beschäftigte sind ein Schlüsselfaktor für Europas Wettbewerbsfähigkeit

Der technische Fortschritt, die Digitalisierung und die sich beschleunigende Globalisierung verändern die europäische Wirtschaft grundlegend und stellen Unternehmen, Beschäftigte und Politik vor große Herausforderungen. Die rheinland-pfälzische Landesvertretung und BASF SE nahmen sich heute in einer gemeinsamen Veranstaltung in Brüssel dieses wichtigen Themas an.


„Die Unternehmen sind auf Fachkräfte angewiesen, um im sich verschärfenden internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Für die Beschäftigten wiederum ist eine hohe Qualifikation wichtig, um eine gute berufliche Perspektive zu haben“, so Arbeitsminister Alexander Schweitzer. „Doch ein hohes Kompetenzniveau steht nicht nur in einem Zusammenhang zu den Berufschancen, sondern auch zur Lebenszufriedenheit, Gesundheit, gesellschaftlicher Teilhabe und Engagement sowie Vertrauen in sich, die Politik und die Mitmenschen.“ Gut qualifizierte Beschäftigte seien daher gleichermaßen ein Schlüsselfaktor für Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand in Europa.


In ihrem Eröffnungsvortrag legte Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, dar, vor welchen Herausforderungen Europa in diesem Zusammenhang heute stehe. Sie unterstrich, dass eine der größten Prioritäten der Kommission die Integration der jungen Generation in den Arbeitsmarkt sei.
Im Anschluss daran diskutierte Arbeitsminister Schweitzer mit Joachim James Calleja, Direktor des Europäischen Zentrums für die Förderung der Berufsbildung, Detlef Eckert, Direktor für Beschäftigung in der EU-Kommission, Margret Suckale, Vorstandsmitglied der BASF SE sowie Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE und Präsident von IndustriAll Europe über mögliche Erfolgsrezepte zur Bewältigung der Herausforderungen.
Schweitzer wies in der Diskussionsrunde auf Erkenntnisse der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hin, die in ihrem „Skills Outlook“ auch die Vielschichtigkeit der Fachkräftesicherung umreißt. Dies zeige einmal mehr, dass für ein erfolgreiches Vorgehen an vielen Stellen gleichzeitig angesetzt werden müsse. Hier könne die Politik einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie sich für ein strukturiertes und aufeinander abgestimmtes Vorgehen stark mache. Als Beispiel für ein solch koordiniertes Vorgehen nannte er die rheinland-pfälzische Fachkräftestrategie, die unter Federführung der Landesregierung gemeinsam mit Unternehmensverbänden, Gewerkschaften, Kammern und Bundesagentur für Arbeit entwickelt worden sei. „Die Strategie deckt alle relevanten Bereiche ab – von der Nachwuchssicherung über die Erschließung bislang ungenutzter Potentiale bis hin zum Erhalt vorhandener Kompetenzen in den Betrieben.“


Wichtig sei dabei, so Schweitzer, auch diejenigen mit einzubeziehen, die trotz teils bereits bestehender Fachkräfteengpässe keine Arbeit finden könnten. Das gelte besonders für Deutschland. „Bei diesen Menschen kann die Diskussion um den Fachkräftemangel auf Unverständnis stoßen. Aus diesem Grund müssen wir es zu einem zentralen Ziel machen, einen Fachkräftemangel bei gleichzeitiger Arbeitslosigkeit zu verhindern. Und hierbei spielt eine gute Aus- und Weiterbildung die wohl wichtigste Rolle.“


Im Anschluss an die Podiumsdiskussion führte Minister Schweitzer Gespräche mit Vertretern des Europäischen Parlaments, der Kommission, der Internationalen Arbeitsorganisation und der Europäischen Allianz für öffentliche Gesundheit.

Teilen

Zurück