„Interessierte Bürgerinnen und Bürger können einen Einblick in arbeitsmarktpolitische Projekte erhalten, die sich an Menschen im Langzeitleistungsbezug richten, ihre Beschäftigungsfähigkeit und soziale Eingliederung fördern und einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten“, betonte Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler anlässlich des bevorstehenden Tags der offenen Tür.
Projektträger beider Projekte ist die AliBi - Eifelservice gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit und Qualifizierung mbH. Das Projekt „Gemeinsam Richtung Zukunft“ aus dem ESF-Förderansatz „Bedarfsgemeinschaftscoaching“ wendet sich an Menschen, die bereits seit langem bzw. immer wieder mit kurzen Unterbrechungen arbeitslos sind und unterstützt sie durch Besuche und intensive Begleitung im familiären Umfeld. Ziel ist es, ihre berufliche Integrationsfähigkeit zu verbessern und die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen, indem das ganze Lebensumfeld betrachtet wird. Dabei stehen auch die Verbesserung der Situation der in den Familien lebenden Kinder und präventive Ansätze zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit im Vordergrund. Der Coach begleitet die Familie und steht als Kümmerer an ihrer Seite. Langfristig wird die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit angestrebt und bei Bedarf ist die Weiterleitung in weiterführende Projekte vorgesehen, die auf den erzielten Fortschritten aufbauen.
„Perspektive Beschäftigung – Ich mach’s – Raus aus der Isolation“ ist ein solches, weiterführendes Projekt. Es handelt sich dabei um ein Projekt im ESF-Förderansatz „Perspektiven eröffnen“, das neben einer individuellen sozialpädagogischen Begleitung auch fachlich-praktische Qualifizierungsinhalte im Bereich Grün- und Gartenbau enthält. So umfasst der Qualifizierungsbereich z.B. ein großes Gewächshaus und einen Garten, die im Projekt gepflegt werden. Zusätzlich tragen die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen wie die Gestaltung eines strukturierten Alltags, Teamfähigkeit und Motivation dazu bei, dass sich die Teilnehmenden neue persönliche und berufliche Ziele aufbauen und diese angehen.
„Die Problemlagen langzeitarbeitsloser Frauen und Männer sind oft sehr komplex und erfordern passgenaue Lösungen – das gilt ganz besonders für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Neben persönlichen Hemmnissen wie zum Beispiel gesundheitliche Einschränkungen oder fehlende Sprachkenntnisse stellen auch die Rahmenbedingungen wie fehlende Kinderbetreuung Hürden für die Aufnahme einer Beschäftigung dar. Trotz der guten Arbeitsmarktsituation und des wirtschaftlichen Aufschwungs gibt es daher immer noch viele Menschen im Land, die nicht an dieser Entwicklung teilhaben können und schon lange arbeitslos sind“, so Bätzing-Lichtenthäler.
Die Arbeitsministerin wies darauf hin, dass die Landesregierung daher an der individuellen Situation der Menschen ansetze. Im Zusammenspiel mit der nationalen Regelförderung habe das Arbeitsministerium eine Integrationskette für alle Menschen mit besonderen Vermittlungshemmnissen aufgebaut, die von einer intensiven Betreuung der ganzen Familie und niedrigschwelligen Ansätzen über die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit bis hin zur Arbeitsmarktintegration reiche. Die Projekte des AliBi-Eifelservice, die zusammen mit rund 173.000 Euro aus ESF-Mitteln gefördert würden, seien ein gutes Beispiel dafür.
An der Aktion „Europa in meiner Region“ beteiligten sich EU geförderte Projekte, um zu zeigen, was mit EU-Geldern vor der Haustür bewegt wird. „Ich freue mich, dass europaweit hunderte Projekte bei der Aktion mitmachen, die es ohne den Europäischen Sozialfonds oder andere Fördertöpfe gar nicht geben würde“, so die Ministerin. Eine Landkarte bietet im Internet eine Übersicht über Projekte, die an der Aktion „Europa in meiner Region“ teilnehmen.
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Europäischer Sozialfonds