| Herzinfarktforschung

EU-CaRE-Studie hat ältere Patienten im Blick

Im Vorfeld des Weltherztages am 29. September stellten Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Professor Dr. Uwe Zeymer, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik B des Klinikums Ludwigshafen und wissenschaftlicher Leiter der Studie, sowie der Chefarzt des Zentrums für ambulante Rehabilitation, Dr. Eike Schromm, die europaweite Studie EU-CaRE vor. Ziel der Studie ist es, bestehende kardiologische Rehabilitationsmaßnahmen für ältere Patientinnen und Patienten der sieben teilnehmenden Länder zu vergleichen und Maßnahmen zur Verbesserung der Therapie abzuleiten.

Ministerin Bätzing-Lichtenthäler betonte, dass die stationäre oder ambulante Rehabilitation nach einem Herzinfarkt ein wichtiger und etablierter Bestandteil der Patientenversorgung in Deutschland sei. „Obgleich es bereits enorme Fortschritte in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt, sind die Bedürfnisse älterer Patienten noch nicht hinreichend erforscht. Die Aufklärung und Prävention sind der Landesregierung wichtige Anliegen. Dafür werden wir Öffentlichkeitswirksame Aktionstage wie den Weltherztag nutzen. Wenn aber der Ernstfall des Herzinfarktes eingetreten ist, muss alles daran gesetzt werden, die Menschen durch einen ganzheitlichen Behandlungsansatz schnell in ihrer physischen und psychischen Leistungsfähigkeit wieder herzustellen.“


Das Institut für Herzinfarktforschung in Ludwigshafen, das als einzige deutsche Forschungseinrichtung an der Studie zur kardiologischen Rehabilitation älterer Menschen beteiligt ist, wird die Daten aller sieben teilnehmenden Länder gesundheitsökonomisch auswerten. Professor Zeymer sagte: „Innerhalb der Studie soll die Wirksamkeit von Maßnahmen in der Versorgung von Herzkreislauferkrankungen erforscht werden. Neben medizinischen Verbesserungen, werden auch die Lebensqualität der Patienten und die Kosten der einzelnen Maßnahmen erfasst und ausgewertet. Denn Herzkreislauferkrankungen ziehen auch Folgekosten nach sich, die zunehmende Relevanz haben.“


Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer werden vom Team des Zentrums für ambulante Rehabilitation begleitet. Dessen Chefarzt, Dr. Eike Schromm, erklärte: „Durch begleitende ambulante Rehamaßnahmen können nicht nur behandlungs- und kostenintensive Krankenhausaufenthalte vermieden werden, sondern auch die Lebensqualität erhöht werden. Die Herausforderung ist, passgenaue Rehabilitationsmaßnahmen für ältere Menschen zu schaffen, da die Akzeptanz in dieser Gruppe beispielsweise hinter der in der beruflichen Rehabilitation zurückliegt. Unser Ziel ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und eine drohende Pflegebedürftigkeit bei chronisch Kranken abzuwenden.“


Das Projekt „EU-CaRe“(A European study on effectiveness and sustainability of current Cardiac Rehabilitation programmes in the Elderly) wird durch das Rahmenprogramm „Horziont 2020“ der Europäischen Union mit einer Summe von 6,4 Mio. Euro gefördert. Die Studie läuft seit dem 1. Mai 2015 und ist auf vier Jahre angelegt. Das Projekt wird geleitet von den niederländischen Isala Kliniken. Institutionen aus den Niederlanden, der Schweiz, Spanien, Italien, Dänemark, Frankreich und Deutschland sind daran beteiligt.

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