| „Demenzkompetenz im Krankenhaus“

Ergebnisse des rheinland-pfälzischen Modellprozesses sollen verstetigt werden

Für Menschen mit Demenz stellt ein Krankenhausaufenthalt eine große Belastung dar. Unter Umständen kann dies zu Krisensituationen führen, die Folgen auf den Genesungsprozess und teilweise sogar auf den Krankheitsverlauf nach der Entlassung haben.

„Es war uns ein Anliegen, Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und auch das Personal in den Krankenhäusern in solch einer Situation zu unterstützen. Daher haben wir das Thema ‚Demenzkompetenz im Krankenhaus‘ zum Schwerpunkt gemacht und von Juli 2013 bis Februar 2015 ein Modellprojekt in acht rheinland-pfälzischen Krankenhäusern gefördert. Ich freue mich, dass nun der Abschlussbericht vorliegt, der sehr pragmatisch die gewonnenen Erkenntnisse und Empfehlungen der Modellkrankenhäuser zusammenfasst. Mein ausdrücklicher Dank gilt allen Mitwirkenden in den Modellkrankenhäusern, der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz e.V. sowie André Hennig vom Institut Inverso und Professor Dr. Andreas Fellgiebel von der Universitätsmedizin  Mainz, die den Prozess eng begleitet haben“,  so  Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler.

Das rheinland-pfälzische Modellprojekt beinhaltete Qualifizierungs- und Unterstützungsprozesse mit dem Ziel, die Lebens- und Versorgungsqualität von Menschen mit Demenz während eines Krankenhausaufenthaltes zu verbessern und die Überleitung sowohl in das Krankenhaus als auch anschließend zurück nach Hause zu optimieren. Mit dem Abschlussbericht stehen die Erfahrungen der beteiligten Modellkrankenhäuser beim Umgang mit Patientinnen und Patienten mit Demenz oder vergleichbaren kognitiven Einschränkungen sowie bei deren Versorgung nun allen Krankenhäusern zur Verfügung.

Bereits während des Modellprozesses hat das Sozialministerium Rheinland-Pfalz einen „Runden Tisch Demenzkompetenz im Krankenhaus“ eingerichtet, in dem alle Krankenhäuser vertreten sind, die sich am Interessenbekundungsverfahren 2013 beteiligt hatten. „Die Resonanz auf den Runden Tisch und den Modellprozess zeigen, dass sich bereits viele Krankenhäuser im Land mit dem Thema Demenz in ihren Versorgungsabläufen beschäftigen. Wir wollen die begonnenen Prozesse verstetigen, die Erkenntnisse zusammenführen und gemeinsam schauen, wo es noch Lücken zu schließen gilt. Deshalb werden wir ab Herbst 2015 vier Regionalforen an den Standorten Ludwigshafen, Andernach, Trier und Idar-Oberstein anbieten, in denen die gewonnene Expertise aus dem Modellprozess in einem multiprofessionellen und sektorenübergreifenden Austausch vorgestellt wird“, beschrieb die Ministerin die weiteren Planungen.

Die Veranstaltungen finden unter der Leitung von André Hennig vom Institut Inverso Mainz in Kooperation mit der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz e.V. statt. Im Jahr 2016 sollen regionale Qualitätszirkel folgen, um eine enge Kommunikation und Vernetzung mit dem Runden Tisch des Sozialministeriums sicherzustellen. Über diese Qualitätszirkel wird auch eine Vernetzung mit den Pflegestützpunkten und den professionellen Akteuren aus den Demenznetzwerken vor Ort angestrebt, um unter anderem das Entlassmanagement von Menschen mit Demenz aus dem Krankenhaus zu verbessern.

Nähere Informationen finden Sie unter <link http:>www.msagd.rlp.de, dort steht der Abschlussbericht auch als Download zur Verfügung.

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