So habe zum Beispiel die Mainzer Gesellschaft für berufsbezogene Bildung und Beschäftigung (SPAZ) und das Christliche Jugenddorfwerk Mainz (CJD) einen Trägerverbund gegründet, dessen Ziel die bedarfsgerechte Wiedereingliederung von Frauen in das Erwerbsleben sei, berichtete die Ministerin. Mit Unterstützung des Landes konnte das Modell der Teilzeitumschulung für Alleinerziehende erstmals in Rheinland Pfalz durchgeführt werden. „Dieses herausragende Vorhaben wurde im Jahre 2001 mit dem Weiterbildungsinnovationspreis des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) ausgezeichnet und das Ergebnis ist überaus vorzeigbar“, so die Ministerin. Mit Hilfe dieses Angebotes fänden jährlich 50 junge Mütter eine betriebliche Ausbildung oder Umschulung und bekommen damit eine Perspektive auf eine von staatlichen Leistungen unabhängige Zukunft.
Aktuell wurde ein Projekt des Trägerverbundes zum beruflichen Wiedereinstieg von Frauen erneut ausgezeichnet und für das Aktionsprogramm „Perspektive Wiedereinstieg“ des Bundes von einer hochkarätigen Jury ausgewählt, berichtete Ministerin Dreyer. Bei dem rheinhessischen Projekt steht die motivierende und umfassende Vorbereitung der Berufsrückkehrerinnen im Mittelpunkt. „Das geschieht durch individuelle Betreuung und Förderung der Frauen. Darüber hinaus werden gezielt kleine und mittlere Unternehmen mit Bedarf an qualifiziertem Arbeitskräftebedarf angesprochen und bei der Gestaltung von familienfreundlichen Arbeitsplätzen beraten und unterstützt“, erklärte Dreyer. Außerdem – und das sei neu, so die Ministerin – binde das Projekt Partner und Familie der Frauen mit ein, so dass ein individueller Wiedereinstieg vorbereitet werden kann.
Wichtige Basis dieses auf drei Jahre ausgerichteten Modellprojektes sei auch die enge Kooperation mit der Agentur für Arbeit und lokalen Fortbildungseinrichtungen, so die Ministerin. Das Projekt werde zu 50 Prozent aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), zu 23 Prozent aus Mitteln des Arbeits- und Frauenministeriums und zu 23 Prozent aus Mitteln der Agentur für Arbeit finanziert. Die restlichen 4 Prozent steuern die Stadt Mainz und der Landkreis Mainz-Bingen bei.
„Frauen, die mehrere Jahre aus dem Beruf raus sind, um sich der Kinderbetreuung und Kindererziehung zu widmen, haben einen Anspruch auf Unterstützung beim Wiedereinstieg“, so die Ministerin. Die Ergebnisse der seit dem Jahre 1999 laufenden Projekte mit dem Trägerverbund zeigen, dass die dort investierten Gelder sehr gut angelegt seien. Auch die Wirtschaft werde aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach Fach- und Führungskräften auf die steigende Erwerbsbeteiligung qualifizierter Frauen angewiesen sein. „Nicht zuletzt profitieren die Unternehmen erheblich von der Beschäftigung von Frauen, die nach einer Familienzeit wieder beruflich Fuß fassen wollen“, betonte die Ministerin. Berufsrückkehrerinnen seien in der Regel hoch motiviert, zuverlässig und kompetent.