Unter dem Motto „Gut für Generationen – Zusammenland Rheinland-Pfalz!“ wurden über 320 Veranstaltungen von rund 200 Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Kommunen, Verbänden, Vereinen, Kirchen, Universitäten und Institutionen angeboten. „Die Mitglieder der rheinland-pfälzischen Landesregierung waren während der Aktionswoche in allen Regionen unterwegs und haben Veranstaltungen unter anderem zu den Themen Migration, Bildung, Mobilität, Verbraucherschutz und dem Generationendialog besucht. Dieser Austausch mit den engagierten Partnern vor Ort und die gewonnenen Eindrücke werden in die Arbeit des Demografiekabinetts und die Weiterentwicklung unserer Demografiestrategie einfließen“, unterstrich der Staatssekretär im Demografieministerium, David Langner, bei der Abschlussveranstaltung in Pirmasens.
Die Gestaltung des demografischen Wandels ist eine große Querschnittsaufgabe. Auch in der Stadt Pirmasens, die bereits seit längerem spürbar vom demografischen Wandel betroffen sei, haben Stadt und Landesregierung gemeinsam die Initiative ergriffen, um neue Perspektiven aufzuzeigen.
Bedingt durch die Abwanderung der US-Streitkräfte und der produzierenden Schuhindustrie sah sich die kreisfreie Stadt Pirmasens seit vielen Jahren einem anhaltenden Strukturwandel gegenüber. Bereits seit 1970 sank die Bevölkerungszahl in Pirmasens deutlich, vor allem Menschen mittleren Alters verließen die Stadt. „Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, haben Stadt und Landesregierung erfolgreiche Maßnahmen erarbeitet, um für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Gewerbe, Handel und den Dienstleistungsbereich neue Strukturen und eine positive Dynamik aufzubauen“, unterstrich der Staatssekretär. Auch hätten viele engagierte Menschen in den letzten Jahren zahlreiche Projekte und Initiativen gestartet, die Vorbild für die Gestaltung des demografischen Wandels sind, sagte Langner.
Der Staatssekretär besuchte zum Abschluss der Demografiewoche verschiedene Institutionen, Vereine und Unternehmen in Pirmasens, die Aktivitäten entwickelt haben, um den Wandel gut zu gestalten.
Erste Station war das Mehrgenerationenwohnhaus PS:patio! – ein gemeinsames Projekt der Stadt Pirmasens, der Bauhilfe und des Diakoniezentrums – das alle Generationen ansprechen will. Langner zeigte sich beeindruckt vom Konzept, das ein Miteinander der Generationen, eine lebendige Nachbarschaftshilfe und gegenseitige Unterstützung fördert und ein Wohnen bis in hohe Alter ermöglicht.
Bei der Wasgau AG, einem Pirmasenser Traditionsunternehmen aus dem Bereich des Lebensmitteleinzelhandels, besprach Langner mit der Geschäftsführung des Unternehmens die demografiegerechte Personalpolitik und Firmenphilosophie. Der zweitgrößte Arbeitgeber in Pirmasens befindet sich in stetigem Wachstum und beugt engagiert den drohenden Folgen des demografischen Wandels vor.
Als nächste Station der Stadttour besuchte David Langner die neu eröffnete JugendKulturWerkstatt. Die JUKUWE ist eine von 34 Jugendkunstschulen in Rheinland-Pfalz, die auch eine Förderung durch das rheinland-pfälzische Bildungsministerium erhielt. Langner zeigte sich überzeugt, dass Kinder und Jugendliche durch das Miteinander in der Werkstatt eine stärkere Teilhabe an kultureller Bildung erfahren und wichtige Kompetenzen erlangen. So ist das gemeinsame interkulturelle Lernen ein wichtiger Faktor für Integration und gesellschaftliche Innovation.
Als letzte Station wurde der Bahnhof von Pirmasens besucht, der ein gutes Beispiel für Leerstandsmanagement und Stadtentwicklung ist. Das neu umgebaute Bahnhofsgebäude soll zukünftig Vereinen zur Verfügung stehen und durch Gastronomie dem zentral gelegenen Bahnhofsplatz wieder einen urbanen, belebten Charakter verleihen. Langner lobte die Kooperation des Amts für Wirtschaftsförderung mit der Architektenkammer, der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. sowie dem Künstler- und Kreativnetzwerk PS_kreativ, um gemeinsam ein gezieltes innerstädtisches Leerstandsmanagement anzugehen. Um eine qualitätsvolle Erstberatung für Immobilieninteressenten zu gewährleisten, stellt in ehrenamtlicher Funktion eine freie Architektin als "Leerstandslotsin" ihr Know-how den Interessenten zur Verfügung.
„Alle Projekte tragen dazu bei, Pirmasens für Menschen aller Altersstufen attraktiv zu machen. Pirmasens kann somit zum positiven Beispiel dafür werden, wie eine Stadt, den strukturellen und demografischen Wandel mit vereinten Kräften und gezielten Impulsen meistert“, erklärte David Langner.
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Demografiewoche