„Der Anteil älterer und hochbetagter Menschen wird zunehmen“, sagte Dreyer. Deshalb sei es besonders wichtig, älteren Menschen eine individuelle medizinische Versorgung und Therapie zukommen zu lassen, damit sie auch im Alter so lange wie möglich selbstbestimmt leben können. Dazu sei es notwendig, den individuellen Versorgungsbedarf zu erkennen und gemeinsam die ambulanten, stationären, akutgeriatrischen und rehabilitativen Versorgungsstrukturen im Land bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.
„So ist es ein erklärtes Ziel der Landesregierung, zukunftsweisend die ambulante und stationäre Akutbehandlung und Rehabilitation zu stärken“, so die Ministerin. Das Geriatrie-Konzept sieht die Ausweisung von geriatrischen Hauptfachabteilungen in den fünf Oberzentren in Rheinland-Pfalz in Mainz, Ludwigshafen, Kaiserslautern, Trier und Koblenz vor. Darüber hinaus soll der Bedarf in der Fläche durch Allgemeinkrankenhäuser mit einem geriatrischen Schwerpunkt gedeckt werden, der überwiegend der Inneren Medizin zugeordnet wird. Es gibt 15 Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz mit einer ausgewiesenen Geriatrie. Damit ist das Geriatrie-Konzept für den Krankenhausbereich weitgehend umgesetzt.
Die Akutversorgung für geriatrische Patientinnen und Patienten wird ergänzt durch die Rehabilitation, die in Rheinland-Pfalz seit vielen Jahren bereits auf einem hohen Niveau etabliert ist. Die bestehenden Einrichtungen für geriatrische Rehabilitation an den Standorten in Bad Münster am Stein, Baumholder, Burgbrohl, Nassau, Grünstadt und Trier bleiben erhalten.
Dreyer sagte, grundsätzlich müsse eine nahtlose und interdisziplinäre Behandlungskette geleistet werden. Dabei müssten die Grundsätze ambulant vor stationär und Reha vor Pflege noch stärker beachtet werden. „Gerade alten Patientinnen und Patienten muss nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus ein fließender Übergang in eine geriatrische Reha-Einrichtung angeboten werden. Auch müssen Pflegeeinrichtungen und Pflegeberatungsstellen frühzeitig eingebunden werden. Nur so ist eine Rückkehr in ein selbstständiges Leben möglich“, sagte Malu Dreyer. Eine überragende Bedeutung komme hier auch den Hausärztinnen und Hausärzten sowie den hausärztlich tätigen Internistinnen und Internisten zu, da der überwiegende Teil der geriatrischen Patientinnen und Patienten ambulant versorgt wird. „Der Vermittlung geriatrischen Fachwissens sollte daher in der Aus-, Fort-, und Weiterbildung mehr Gewicht gegeben werden.“