| Fluglärm

Dreyer/Münzel: Aussagen des Fraport-Chefs nicht akzeptabel

„Die Aussagen von Fraport-Chef Stefan Schulte sind nicht akzeptabel.“ Das erklärten Gesundheitsministerin Malu Dreyer und Professor Dr. Thomas Münzel von der Universitätsmedizin heute in Mainz. „Der Versuch, die konkrete Betroffenheit der Menschen durch Lärm zwischen subjektiven und objektiven Größen aufzuteilen zeigt, wie wenig Verständnis für das Problem bei der Fraport AG vorhanden ist. Im Übrigen ist es für die gesundheitsschädigende Wirkung relativ unerheblich, ob man sich allmählich an den Lärm gewöhnt. In diesem Sinne sind die Ausführungen fast sogar zynisch“, sagten Dreyer und Münzel.

Münzel führte aus, dass Lärm immer belastend oder gesundheitsschädigend wirke. Insofern sei eine Aufteilung in objektiv messbaren Lärm und psychische Wahrnehmung absolut sachfremd. Es gäbe zu diesem Thema Studien, die klar nachweisen, dass bei Lärmbetroffenen auch nach sehr langer Zeit der Blutdruck erhöht sei und sie damit herzinfarkt- und schlaganfallgefährdet blieben. Nach Ansicht der Ministerin wird die von den Betroffenen empfundene Ohnmacht durch solche Aussagen weiter verstärkt. „Die Menschen fühlen sich von der Fraport AG nicht im geringsten ernstgenommen, wenn sie von verantwortlicher Stelle hören müssen, dass der Großteil der empfundenen Belastungen Einbildung sind“, so Malu Dreyer. Die Ministerin ruft die Fraport AG auf, sich ernsthaft mit den Folgen des Fluglärms  auseinanderzusetzen. Lärm sei keine Kopfsache, sondern ein ernstes Problem.

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