Wie Zahlen belegen, erreichen Mädchen mit Migrationshintergrund vergleichsweise niedrigere Schulabschlüsse. Außerdem haben sie erschwerte Bedingungen, ihren Fähigkeiten und Leistungen entsprechend einen Ausbildungsplatz zu finden. „Mit MuT soll sich das ändern, denn durch die kontinuierliche Begleitung von berufstätigen Mentorinnen werden Schülerinnen aus Migrationsfamilien bei ihrer Berufsfindung und Ausbildungsplatzsuche unterstützt und systematisch zu gefördert“, so die Ministerin. Zudem wirke die Betreuung präventiv, um Verschlechterungen der schulischen Leistungen zu vermeiden und Ausbildungsabbrüchen entgegenzuwirken. Auch wenn die Eltern sehr stark in dieses Projekt einbezogen sind, so sei es für die Mädchen dennoch wichtig, außerhalb des Elternhauses mit einer vertrauten Person über ihre Berufswünsche reden und diskutieren zu können.
Erste Erfolge sind bereits zu verzeichnen: Inzwischen engagieren sich 20 Frauen ehrenamtlich als Mentorinnen bei MuT und arbeiten sehr eng mit zwei Schulen zusammen. Wichtig dabei sei, dass die Mentorinnen überwiegend einen eigenen Migrationshintergrund haben. Dadurch können sie selbst einschätzen, worauf es bei der Vermittlung ankommt und schon im Vorfeld Probleme aus dem Weg räumen, betonte Malu Dreyer. Unterstützt wird das Projekt durch ein gut funktionierendes Netzwerk , das sich regelmäßig am Runden Tisch austauscht.
Die Mädchen haben bereits viel erreicht: So haben sich acht Schülerinnen für einen weitergehenden Schulbesuch entschieden und konkrete Absprachen mit den Eltern und der Schule getroffen. Gemeinsam mit den Mentorinnen bewerben sich Mädchen auf Praktikastellen und auf Ausbildungsplätze. Einige Schülerinnen konnten ihre Leistungen durch Nachhilfeunterricht verbessern. Alle Mädchen haben sehr intensiv an ihren beruflichen Vorstellungen und dem weiteren Lebensweg gearbeitet. Auch die Eltern haben sich mit Themen wie der Finanzierung eines Studiums oder Ausbildung ihrer Töchter auseinandergesetzt. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projektes ist die gute Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien der Mädchen. Ohne deren Einbeziehung bei der Berufs- und Lebensplanung ihrer Töchter, wäre das Mentoring-Projekt nicht so erfolgreich.
"Wenn berufstätige und als Mentorin ausgebildete Frauen ihre eigenen Erfahrungen und Kontakte im Beruf und bei der Berufswahl an die Mädchen weitergeben, dann verbessert das langfristig die Zugangschancen der Mädchen in die Berufswelt. Das Projekt MuT ist dafür bestens geeignet", so Ministerin Dreyer.
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