Dreyer: Hausnotruf ermöglicht älteren Menschen, selbstbestimmt zu leben

Hausnotruf

Nr. 190-4/03

„Der Hausnotruf ermöglicht es älteren Menschen mit Hilfebedarf, so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben zu können“. Mit diesen Worten würdigte Sozialministerin Malu Dreyer heute in Mainz die Arbeit der seit 20 Jahren beim DRK Mainz-Bingen bestehenden Hausnotrufzentrale. Der Aufbau des Hausnotrufes sei parallel zum Ausbau ambulanter Hilfeformen zu sehen, die alle dem gleichen Ziel, der größtmöglichen Eigenständigkeit im Alter, entsprechen, so die Ministerin. Bemerkenswert sei die Entwicklung des Hausnotrufes in den vergangenen 20 Jahren: waren es im ersten Jahr 31 Nutzerinnen und Nutzer, sind es heute über 9.000 Menschen, die den Service des DRK in Anspruch nehmen. Für die Ministerin ist dies ein Beweis für den Erfolg dieses Angebotes.

Ältere Menschen hätten in den überaus meisten Fällen den Wunsch, so lange wie möglich in ihrer häuslichen Umgebung zu bleiben, so die Ministerin. Mit dem Auf- und Ausbau des ambulanten Hilfesystems komme die Landesregierung diesem Wunsch entgegen. Dies ermögliche auch Menschen mit einem Bedarf an Hilfe, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Der Hausnotruf sei eine wichtige Ergänzung, da er diesen Menschen, aber auch ihren Angehörigen Sicherheit biete.

Das Bild vom Alter und damit auch das Verständnis von Seniorenpolitik habe sich in den vergangenen 20 Jahren grundlegend gewandelt, so die Ministerin. Die Gerontologie, die Wissenschaft vom Alter, sei heute aus dem Spektrum der Sozialwissenschaften nicht mehr wegzudenken. Diese Entwicklung entspreche dem neuen gesellschaftspolitischen Selbstverständnis der älteren Generation. Seniorinnen und Senioren empfänden das Alter als eine Lebensphase, die mit neuen Zielen und Erfahrungen verbunden sei und in diesem Sinne positiv ausgefüllt werden könne. Eng damit verbunden sei der Wunsch nach einem höchstmöglichen Maß an Eigenständigkeit, dem die Politik Rechnung tragen müsse. Daher gehöre nicht nur die Weiterentwicklung des ambulanten Hilfesystems, sondern auch der Bereich neuer Wohnformen und Pflegekonzepte zu den großen Zukunftsaufgaben. Dies sei auch Bestandteil der Qualitätsoffensive „Menschen pflegen“, die sie gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern in der Pflege initiiert habe, so Malu Dreyer.

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