Danach waren im Dezember 2019 in Rheinland-Pfalz 96.403 Menschen arbeitslos. Das sind 2.787 mehr als im November. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,3 Prozent. Der winterliche Anstieg der Arbeitslosigkeit geht als übliche jahreszeitliche Entwicklung in der Regel auf eine erhöhte Anzahl von Arbeitslosmeldungen aus Tätigkeiten im Außenbereich, beispielsweise im Baugewerbe oder in der Gastronomie, zurück. Jedoch war die Arbeitslosigkeit 2019 im Jahresdurchschnitt mit 97.717 Arbeitslosen um 1.047 niedriger als im Vorjahr.
„Die Situation auf dem rheinland-pfälzischen Arbeitsmarkt ist weiterhin grundsätzlich gut – besonders im Ländervergleich. Gleichwohl wirken sich gleich mehrere Faktoren wie zum Beispiel die Umstellung auf eine CO2-arme Wirtschaft, eine unsichere Wirtschaftslage infolge von Handelskonflikten und Brexit, die zunehmende Digitalisierung sowie der demografische Wandel letztlich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Die Gestaltung der anstehenden Transformation der Arbeitswelt ist die größte arbeitsmarktpolitische Herausforderung nicht nur für das neue Jahr 2020, sondern auch darüber hinaus“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Landesregierung werde im Jahr 2020 einen Transformationsrat mit allen relevanten Akteuren einrichten, um diesen Prozess zu begleiten.
„Die Landesregierung wird die Transformation in Rheinland-Pfalz sozial gerecht gestalten. Unser strategischer Ansatz ist, an der Lebenswirklichkeit der Menschen anzusetzen und sie bei der Herausforderung der Transformation der Arbeitswelt mitzunehmen. Denn eine gelungene Transformation führt dazu, dass aus technologischem Wandel sozialer Fortschritt entsteht. Deshalb setzen wir uns für eine Arbeitsmarktpolitik ein, die Sicherheit gibt und Spaltung verhindert“, ergänzte Bätzing-Lichtenthäler.
Die Arbeitsministerin betonte, dass ein wesentlicher Schwerpunkt der rheinland-pfälzischen Arbeitsmarktpolitik im neuen Jahr auf der Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit und der Förderung der sozialen Eingliederung der betroffenen Menschen liegt und die Maßnahmen in diesem Bereich daher ausgebaut werden. Unter anderem gehen ab Januar 2020 für langzeitleistungsbeziehende Frauen 25 neue Projekte im Förderansatz „Frauen aktiv in die Zukunft“ an den Start. Mit diesem aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten neuen Programm gelingt es zudem, die ineinandergreifenden Angebote für Langzeitarbeitslose weiter auszubauen und den ESF-Förderansätzen „Bedarfsgemeinschaftscoaching“ und „Perspektiven eröffnen“ ein weiteres Glied der Integrationskette hinzuzufügen.
Darüber hinaus kündigte Bätzing-Lichtenthäler an, dass das Arbeitsministerium auch die Beschäftigten in der Transformation stärken wird. So stellt das Arbeitsministerium derzeit die Weichen, um die Attraktivität des „QualiScheck“ für individuelle berufliche Weiterbildungen zu steigern, indem es die Förderung von 600 Euro auf 1.500 Euro erhöht und die Antragstellung weiter vereinfacht. Zusätzlich plant das Ministerium künftig auch betriebliche Weiterbildungen zu fördern und einen entsprechenden ESF-Förderansatz modellhaft zu erproben.
Weitere Informationen über die ESF-Förderung in Rheinland-Pfalz erhalten Sie auf der Website www.esf.rlp.de.