| Telematik-Projekt

Dreyer/Bätzing-Lichtenthäler: Im Alter sicher und unabhängig zu Hause leben

Die Landesregierung fördert ein neues Telematik-Projekt zur Unterstützung eines selbstbestimmten Lebens von Seniorinnen und Senioren in den eigenen vier Wänden. Das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie hat das Projekt „STuDi - Smart Home Technik und Dienstleistung für ein unabhängiges Leben zu Hause“ gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern und dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) initiiert. „Viele ältere Menschen wollen so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld leben“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Ich freue mich, dass wir mit dem neuen Projekt darauf eingehen.“

Die Demografie- und Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler ergänzt: „Menschen in Rheinland-Pfalz werden erfreulicherweise immer älter. Das ändert auch die gesundheitliche und pflegerische Versorgung. Wir haben daher frühzeitig begonnen, die Entwicklung von neuen und innovativen Versorgungskonzepten zu unterstützen. Moderne Telematik-Projekte wie dieses bergen ein großes Potenzial, um die Selbstständigkeit von Seniorinnen und Senioren zu erhalten. Gerade auch in ländlichen Gebieten.“

Mit Hilfe moderner Sensor- und Kommunikationstechnik in der Wohnung können Abweichungen vom gewohnten Tagesablauf, Situationen der Hilflosigkeit oder Risiken eines Selbstständigkeitsverlustes schnell erkannt werden. So kann dann eine schnelle Unterstützung erfolgen.
Professor Dieter Rombach, Institutsleiter Business Development am Fraunhofer IESE, betont: „Gerade für die medizinische und pflegerische Versorgung ist es von besonderer Bedeutung zu erkennen, dass die zunehmende Digitalisierung und das soziale Miteinander nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern sich gegenseitig stützen, um den Seniorinnen und Senioren komfortable und gleichzeitig sichere Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter bieten zu können.“

Im Rahmen eines Vorgängerprojekts zogen bereits im Jahr 2012 so genannte „Ambient-Assisted-Living-Technologien“, also altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben, in 24 rheinland-pfälzische Senioren-Haushalte in der Region Trier und Trier-Saarburg ein. Die Technik wurde durch präventive Beratung und Hausbesuche durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pflegestützpunkten ergänzt. Ziel des Forschungsprojekts war es herauszufinden, ob technische Unterstützung dafür sorgen kann, dass die Probanden sich sicherer fühlen.

„Bereits beim Vorläuferprojekt wurde die einzigartige Kombination von Technologie und persönlicher Betreuung in Form von präventiven Hausbesuchen von den teilnehmenden Seniorinnen und Senioren sehr gut angenommen. Von den positiven Ergebnissen sollen deshalb mehr Menschen in Rheinland-Pfalz profitieren können“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler.

Mit „STuDi“ sollen nun die Voraussetzungen für eine nachhaltige und flächendeckende Umsetzung und Weiterentwicklung zu einem professionellen altersgerechten Assistenzsystem für eine dauerhafte Nutzung geschaffen werden. 

Im Ergebnis sollen weitere Regionen in Rheinland-Pfalz in Abstimmung mit den Partnern vor Ort erschlossen werden. Daneben sind technische Verbesserungen, insbesondere bei der Erkennung von Hilflosigkeit der betreuten Personen, vorgesehen. Im Rahmen des Projekts werden pflege- und gesundheitsbezogene Beratungskonzepte integriert und die verwendeten Technologien sollen sich an Veränderungen der Lebenssituation anpassen und dadurch Notfallsituationen noch zuverlässiger erkennen. Das Angebot wird dabei auf die individuellen Bedarfe der Nutzer abgestimmt.

Das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie fördert das Projekt „STuDi“ im Rahmen der Initiative Gesundheitswirtschaft Rheinland-Pfalz mit einem Betrag in Höhe von fast 155.000 Euro.

Die Ergebnisse der praktischen Erprobung von STuDi sollen möglichst bald den Bürgerinnen und Bürgern in Rheinland-Pfalz zugänglich sein, sodass sie vor allem auch im ländlichen Raum bei gesundheitlicher Belastung länger in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Im Vordergrund stehen dabei in einem ersten Projektschritt zunächst die enge Abstimmung datenschutzrechtlicher Belange und die Einbindung von Pflegestützpunkten sowie von Kostenträgern und Wohnungswirtschaft.

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