Nr. 009-6/08
Der Anteil von Frauen in der rheinland-pfälzischen Landesverwaltung hat sich seit Inkrafttreten des Landesgleichstellungsgesetzes im Jahre 1995 um zehn Prozentpunkte erhöht, wie Frauenministerin Malu Dreyer heute in Mainz mitteilte. Die Ministerin stellte im Kabinett den dritten Bericht zur Umsetzung des Landesgleichstellungsgesetzes vor, der jetzt dem Landtag zugeleitet worden ist. Sie wertete diese Entwicklung als einen Erfolg der konsequenten Frauenpolitik der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Gleichwohl bleibe noch viel zu tun, um die Zahl der Frauen besonders in Führungspositionen zu erhöhen. Der Anteil der Frauen an der Gesamtbeschäftigung in der rheinland-pfälzischen Landesverwaltung liegt bei etwa 51 Prozent.
„Die Zahl sehr gut ausgebildeter und engagierter Mädchen und Frauen wächst. Dieses Potenzial müssen wir auch in der Verwaltung nutzen“, sagte die Ministerin. Der öffentliche Dienst sei für Frauen sehr attraktiv; die Bewerbungsquote liege bei 50 Prozent. Überproportional viele Frauen bewerben sich auf Teilzeitstellen; dementsprechend hoch sei ihr Anteil an den Teilzeitbeschäftigten mit 78 Prozent.
Frauen in Führungsfunktionen sind nach Angaben der Ministerin die Ausnahme und nicht die Regel. Nur 20 Prozent der Führungspositionen seien mit Frauen besetzt; der Anteil der Frauen bei den Dienststellenleitungen und bei den Abteilungsleitungen liege bei 12 Prozent beziehungsweise 16 Prozent. Den höchsten Frauenanteil finde man bei den Referentinnen mit 31 Prozent. Positiv sei, dass sich der Frauenanteil beispielsweise bei den Dienststellenleitungen seit 2003 erhöht habe. Mit einem speziellen Mentoringprogramm für junge weibliche Führungskräfte wirke die Landesregierung auf eine weitere Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungsfunktionen hin.
Auch der Anteil der Frauen in Gremien hat sich nach Angaben der Ministerin positiv entwickelt. Auf alle Gremien bezogen seien Frauen mit 42 Prozent sehr gut vertreten. Gleichwohl sei in einflussreichen Gremien wie beispielsweise Schiedsstellen mit 19 Prozent der Frauenanteil immer noch sehr gering. „Auch in bisher männlich dominierte Gremien müssen wir die weibliche Sichtweise in Entscheidungen stärker einbeziehen“, sagte die Ministerin. Aus diesem Grund wird das Frauenministerium eine internationale Tagung durchführen. „Vor allem die skandinavischen Länder sind hier wegweisend, von ihnen können wir noch viel lernen“, so Malu Dreyer.