| Digitale Verwaltung

Bundesländer fordern souveräne deutsche Verwaltungscloud / CIO Fedor Ruhose unterzeichnet Positionspapier an Bund

Die deutschen Bundesländer fordern die Schaffung einer souveränen deutschen Verwaltungscloud. Der CIO (Chief Information Officer) des Landes Rheinland-Pfalz unterzeichnete jetzt ein Positionspapier, in dem die Länder den Bund auffordern, durch eine enge, verbindliche und arbeitsteilige Kooperation das Thema Cloud gemeinsam mit den Ländern weiter voranzutreiben und zu steuern.

In dem Schreiben heißt es: „Eine zeitgemäße Verwaltung agiert kompetent, schnell und präzise. Sie greift auf modernste Technologien zurück, kann ihre Daten schnell und unkompliziert analysieren, um für den Bürger bestmögliche Entscheidungen zu treffen und setzt dafür entsprechende High-End-Produkte ein. All dies ist ohne Cloud-Computing nicht möglich. Wir brauchen dringend eine souveräne Verwaltungscloud mit sichereren Lieferketten.“

Der rheinland-pfälzische Staatssekretär und CIO Fedor Ruhose erklärte: „Die Digitalisierung schreitet mit großen Schritten voran und durchdringt alle Bereiche der Gesellschaft. Auch in der Verwaltung brauchen wir flexible und effiziente Instrumente, um sich verändernde Anforderungen schnell umsetzen zu können. Cloudlösungen bieten hier große Potenziale. Insbesondere die Möglichkeit der schnellen Erweiterung und des Zugriffs von verschiedenen Orten und Geräten stellen einen großen strategischen Nutzen dar. Diesen müssen und wollen wir als Länder nutzen.“

Die Länder begrüßen in dem Positionspapier die grundsätzliche Strategie des Bundes und des IT-Planungsrates, sowohl die Entwicklung nationaler Cloud-Lösungen auf Open-Source Basis voranzutreiben als auch einen definierten Rahmen zur Nutzung von Standard-Cloudprodukten zu setzen. Dabei könne aus fachlichen Gründen auch die Nutzung kommerzieller Public-Cloudangebote erforderlich sein. „Digital souveräne Länder müssen eigene Kernkompetenzen erschließen und sie müssen sich die Fähigkeit bewahren, neue Technologien beurteilen und einsetzen zu können, wie zum Beispiel künstliche Intelligenz oder Cloud-Computing. Dafür braucht es auch Zugang zu Hyperscalern“, betonen die Länder.

Der europäische Markt sei für Hyperscaler interessant. Hier werde ein Wettbewerb um den am besten geeigneten Anbieter entstehen. „Diese Chance wollen wir für uns nutzen“, betonen die Länder. Im Rahmen von klar definierten „Roten Linien“ des Bundesamts für Sicherheit in der IT (BSI) solle ein Testbetrieb mit entsprechenden Anbietern erfolgen. Die Länder würden eine entsprechende Plattform, die die Souveränitätsanforderungen sowie die Kriterien des BSI erfülle, als Bestandteil einer Hybrid- oder Multi-Cloud-Strategie einsetzen. Sie betonen: „Es hat oberste Priorität, als Staat handlungsfähig und digital souverän zu bleiben! Die Schaffung einer digitalen souveränen Verwaltungscloud gehört deshalb aus unserer Sicht zu den vordringlichen Aufgaben der Bund-Länder-Zusammenarbeit im Bereich der Digitalpolitik. Wir fordern daher den Bund auf, künftig durch eine enge, verbindliche und arbeitsteilige Kooperation das Thema auch auf der politischen Leitungsebene gemeinsam mit den Ländern voranzutreiben und zu steuern.“

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