Erfreulich sei, dass vor allem die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken ist. „Noch nie waren in Rheinland-Pfalz so viele Frauen berufstätig wie heute, und noch nie waren die Qualifikationen von Frauen so gut und ihre zum Teil spezifischen Kompetenzen in den Betrieben so gefragt“, unterstrichen Beck und Dreyer. Trotz dieser Fortschritte seien es aber immer noch größtenteils Frauen, die ihre Erwerbsarbeit zugunsten der Familie, also für die Erziehung und Betreuung der Kinder und die Pflege von Angehörigen oft viele Jahre unterbrechen.
Auch wenn Frauen den Weg zurück in den Arbeitsmarkt fänden, gelinge das oft nur mit erheblichen Einkommenseinbußen und schlechteren Karrierechancen. Viele Frauen könnten lediglich mit Teilzeit- oder Minijobs wieder einsteigen und arbeiteten dann oft noch im Niedriglohnsektor. Doch selbst wenn Frauen vollerwerbstätig seien, verdienten sie immer noch deutlich weniger als Männer. Deutschland weise mit bundesweit durchschnittlichen 23 Prozent nach Tschechien und Österreich die höchsten geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede in der Europäischen Union auf.
„Die Landesregierung sieht einen großen Handlungsbedarf, die Beschäftigungssituation insgesamt für Frauen zu verbessern. Im Einzelnen arbeiten wir mit unserer aktiven Arbeitsmarktpolitik für Frauen daran, die Erwerbsbeteiligung von Frauen auf allen Ebenen zu erhöhen, die qualifizierte Berufstätigkeit zu sichern und zu steigern und die Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Vereinbarkeit von Beruf und familiären Aufgaben, auch mit Blick auf die demografische Entwicklung weiter zu verbessern“, sagten Beck und Dreyer. Gerade weil Deutschland noch an so vielen Punkten Nachholbedarf bei der Frauenerwerbstätigkeit habe, sei das Engagement der Landesregierung für die Schleckerfrauen ein deutliches Zeichen.
Durch die aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes geförderten arbeitsmarktpolitischen Projekte der Landesregierung hätten im Jahr 2012 rund 26.000 Frauen die Möglichkeit, durch Berufsorientierung, Beratung, Weiterbildung und Qualifizierung ihre beruflichen Perspektiven zu verbessern. Darüber hinaus richteten sich 42 Projekte speziell an Berufsrückkehrerinnen. Allen Projekten gemeinsam sei das Ziel, eine zügige und nachhaltige berufliche Integration von Frauen in Ausbildung oder in einen Arbeitsplatz zu erreichen.