Barrierefrei einkaufen dank Zielvereinbarung

Menschen mit Behinderungen

Nr. 047-4/08

Einen wichtigen Schritt für einen barrierefreien Einkauf für behinderte und ältere Menschen hat der Globus Handelshof im rheinland-pfälzischen Gensingen mit der weitgehenden Umsetzung einer Zielvereinbarung mit Behindertenverbänden für einen barrierefreien Handel gemacht. Dies war die einhellige Meinung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Besichtigung, zu der der Globus Handelsmarkt und der rheinland-pfälzische Landesbehindertenbeauftragte, Ottmar Miles-Paul, nach Gensingen eingeladen hatten.

?Die im Herbst 2004 abgeschlossene und damit bundesweit erste Zielvereinbarung auf der Basis des Behindertengleichstellungsgesetzes zeigt mittlerweile viele positive Wirkungen und Vorteile für behinderte und ältere Kundinnen und Kunden im Globus Handelshof. Angefangen von Behindertenparkplätzen, über elektrische Scooter für gehbehinderte Menschen und Hilfen beim Einkauf für blinde und sehbehinderte Kundinnen und Kunden wurde auch Wert auf eine größere Beschriftung der Preisschilder gelegt. Eine Ruhezone schafft darüber hinaus die Möglichkeit, sich hinzusetzen und zu erholen. Ein niedriger angebrachtes Servicetelefon bietet zudem für Rollstuhlnutzer und kleinwüchsige Menschen die Möglichkeit, nötige Informationen zu erfragen?, erklärte Ottmar Miles-Paul nach der Besichtigung des Handelshofes.

Auch wenn es immer noch Verbesserungsmöglichkeiten gebe, spüre man, dass beim Globus Handelshof mit dem Abschluss und der Umsetzung der Zielvereinbarung ein enormer Umdenkungsprozess für die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Kundinnen und Kunden mit Behinderung eingesetzt hat.

Dies bestätigt auch Ilona Ebbeke von der Personalleitung vom Globus Handelshof in Gensingen: ?Es ist schön, dass man durch den Abschluss und die Umsetzung solcher Zielvereinbarungen auch die Kundinnen und Kunden erreichen kann, die nicht über die herkömmlichen Möglichkeiten der Mobilität oder Orientierung verfügen. Wir werden auch weiterhin gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel unser Dienstleistungskonzept dahingehend weiterentwickeln, dass wir auch diesem Personenkreis gerecht werden.?

Anna Schädler von der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Behinderter Rheinland-Pfalz (LAGS) zeigte sich zusammen mit den anderen Vertreterinnen und Vertretern der Behindertenverbände von den erzielten Ergebnissen und dem angenehmen Einkaufsambiente beeindruckt. ?Als wir 2004 mit den Verhandlungen für die Zielvereinbarung angefangen haben, hätten wir nie gedacht, dass wir so viel erreichen können. Wir hoffen, dass in den nächsten Jahren noch die komplette Barrierefreiheit beim Globus Handelshof erreicht wird und dass dieses positive Beispiel auch in anderen Bereichen des Handels Schule macht. Denn behinderte und ältere Menschen sind Kundengruppen, die nicht vernachlässigt werden sollten und ein Recht auf einen barrierefreien Einkauf haben?, so Anna Schädler, Geschäftsführerin der LAGS.

Die Vertragspartner vereinbarten, sich auch im nächsten Jahr zu einer Begehung beim Globus Handelshof zu treffen und die weiteren Fortschritte zu besichtigen. Die Koordination hierfür übernimmt auch weiterhin das rheinland-pfälzische Sozialministerium.

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