| Suchtselbsthilfe

Bätzing-Lichtenthäler: Suchtselbsthilfe unverzichtbar für Versorgung suchtkranker Menschen

Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler hatte die Mitglieder von rund 300 Selbsthilfegruppen Suchtkranker und Elternkreise für drogengefährdete und drogenabhängige junge Menschen zur Landestagung nach Mainz eingeladen. Im Mittelpunkt der zweijährig stattfindenden Veranstaltung zum Thema „Suchtselbsthilfe zeitgemäß – Welchen Herausforderungen müssen wir uns stellen?“ stand der Informations- und Erfahrungsaustausch der Suchtselbsthilfe in Rheinland-Pfalz. Wichtige Impulse gaben Prof. Dr. Wilma Funke von den Kliniken Wied in Wied und Herbert Lenhart von den Fachkliniken Michaelshof und Donnersberghaus in Kirchheimbolanden mit ihren Vorträgen.

„Die Suchtselbsthilfe ist ein wichtiger und eigenständiger Bestandteil des rheinland-pfälzischen Suchthilfesystems, der wesentlich zur Versorgung suchtkranker Menschen beiträgt. Rund zwei Drittel der Mitglieder von Selbsthilfegruppen nutzen dieses Hilfeangebot nach einer Therapie“, unterstrich die Ministerin. Besonders hervorzuheben sei aber auch, dass rund 30 Prozent der Betroffenen den Weg in die Selbsthilfegruppen und zur Abstinenz finden, ohne weitere professionelle Hilfeangebote in Anspruch zu nehmen. Damit entlaste die Suchtselbsthilfe die Solidargemeinschaft nachhaltig.

Der Konsum von Alkohol geht bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zurück, wie Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) belegen. „Doch diese erfreuliche und positive Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass laut Epidemiologischem Suchtsurvey bei 3,4 Prozent der 18- bis 64-jährigen eine Alko-holabhängigkeit besteht. Übertragen auf Rheinland-Pfalz sind dies rund 86.000 Menschen. Bedenklich ist auch, dass bei jungen Menschen der Cannabiskonsum laut einer aktuellen Studie der BZgA leicht zunimmt“, so die Sozial- und Gesundheitsministerin.

„Ich bin deshalb sehr dankbar, dass sich die Suchtselbsthilfe dieser Herausforderung annimmt, auch junge Suchtkranke für ihre Angebote zu interessieren und diese damit zukunftsfest zu machen“, so Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Die Arbeit der Suchtselbsthilfe sei der Landesregierung ein wichtiges Anliegen und wird jährlich mit rund 56.000 Euro für Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen gefördert.

Weiterhin wies die Ministerin darauf hin, dass den Betroffenen und ihren Angehörigen in Rheinland-Pfalz ein gut ausgebautes und differenziertes Hilfesystem zur Verfügung steht. „Zu nennen sind hier zunächst die 43 Suchtberatungsstellen mit ihren 17 Außenstellen, die jährlich von rund 16.500 Betroffenen und deren Angehörigen in Anspruch genommen werden. Für die medizinische Rehabilitation Suchtkranker stehen rund 1.300 Plätze zur Verfügung und es werden jährlich etwa 6.000 Patientinnen und Patienten behandelt. Außerdem halten zehn Soziotherapeutische Einrichtungen für chronisch mehrfach beeinträchtigte Alkoholkranke rund 440 Plätze bereit; zusätzlich gibt es rund 150 Plätze in Wohngruppen für suchtkranke Menschen.“

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