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Bätzing-Lichtenthäler/Schulz: Westpfalzinitiative erfolgreich bei der Unterstützung von Langzeitleistungsbeziehern

Mit dem zweijährigen Modellprojekt Westpfalzinitiative (WIN) beschreiten das Land Rheinland-Pfalz und die Bundesagentur für Arbeit zusammen mit den Jobcentern Pirmasens und Kaiserslautern neue Wege bei der Beratung und Eingliederung von Hartz IV-Empfängern in das Erwerbsleben. Nach dem ersten Projektjahr haben Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Heidrun Schulz, Vorsitzende der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, nun Bilanz gezogen und stellten heute in Pirmasens gemeinsam mit dem Vertreter der Kommunen, Bürgermeister Peter Scheidel, und den Geschäftsführungen der Jobcenter Kaiserslautern, Hans-Jürgen Sponhauer, und Pirmasens, Peter Schwarz, erste Ergebnisse vor.

Bätzing-Lichtenthäler sagte, die Westpfalzinitiative richte sich an Hartz IV-Empfänger, die seit vielen Jahren Sozialleistungen beziehen und bisher mit den üblichen Arbeitsmarktmaßnahmen der Jobcenter nicht in eine Erwerbstätigkeit vermittelt werden konnten. Für die Durchführung des Projekts seien die Jobcenter Kaiserslautern und Pirmasens gewählt worden, da diese Städte im Vergleich den höchsten Anteil an Langzeitleistungsbeziehern in Rheinland-Pfalz haben. Ziel sei es, die gesamten Lebensumstände der Betroffenen, wie zum Beispiel das soziale Umfeld, die Familie und die gesundheitliche Situation miteinzubeziehen. „Um erfolgreich arbeiten zu können, haben die WIN-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur eine geringe Anzahl von Familien in der Betreuung. Selbstverständlich basiert das Projekt auch auf freiwilliger Basis und schließt beispielsweise Sanktionen aus“, unterstrich die Ministerin.

„Trotz der teilweise schwierigen Problemlagen der Betroffenen konnte mit diesem innovativen Ansatz bereits im ersten Jahr der Projektlaufzeit rund einem Drittel der teilnehmenden Erwachsenen ein konkreter Weg in den ersten Arbeitsmarkt aufgezeigt werden, zum Beispiel durch eine Arbeitsaufnahme in Form einer Vollzeitbeschäftigung, einer Ausbildung oder eines Minijobs. Dieser Erfolg zeigt schon jetzt, dass sich das Engagement aller Projektbeteiligten gelohnt hat. Darauf sind alle Partner wirklich stolz“, resümierte die Arbeitsministerin.

Heidrun Schulz, Leiterin der Regionaldirektion ergänzte: „Das erfolgreiche Projekt ist der erneute Beweis dafür, dass es immer wieder gelingt, auch Menschen den Weg zu ebnen, die nicht sofort den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt finden. Häufig liegen Hindernisse nicht nur in einer Person, sondern sind beeinflusst von Konstellationen in ganzen Familien. In diesem Projekt konzentrieren sich die Kolleginnen und Kollegen auf die ganzheitliche Arbeit mit allen Betroffenen und haben Erfolg damit.

Hans-Jürgen Sponhauer, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Kaiserslautern: "Unsere Erfahrungen bei der Betreuung von Langzeitleistungsbeziehern zeigen, dass eine Förderung nur dann die optimale Wirkung entfaltet, wenn diese entsprechend motiviert sind und mitwirken. WIN geht hier bewusst neue Wege, indem es das soziale Umfeld des Arbeitsuchenden aktiviert, wobei die Freiwilligkeit der entscheidende Erfolgsfaktor ist."

In Kaiserslautern und Pirmasens nehmen laut Peter Schwarz, Geschäftsführer des Jobcenters Pirmasens, bislang 186 Erwachsene und 235 Kinder in 147 Familien am Projekt teil. Dies belege eine hohe Akzeptanz bei den angesprochenen Familien und zeige, dass das Projekt der richtige Weg sei, Zugang zu den Familien in schwierigen Lebenssituationen zu finden. Durch die in der Westpfalzinitiative geleistete Beratung und aufsuchende Sozialarbeit gelinge es, Leistungen der Arbeitsförderung, kommunale Eingliederungsleistungen und Angebote der Netzwerkpartner vor Ort familienbezogen und zielgerichtet zusammen zu führen, so Schwarz.

Bürgermeister Peter Scheidel: „Bereits in der Vergangenheit war Pirmasens immer mit im Boot, wenn bundes- oder landesweit neue Wege in der Arbeitsmarktpolitik erprobt wurden. Mit dem neuen Projekt werden wir mit großer Sicherheit einigen Familien unserer Stadt Perspektiven eröffnen“.

Bätzing-Lichtenthäler verwies darauf, dass die Bekämpfung von Langzeitleistungsbezug ein Schwerpunkt der Arbeitsmarktpolitik des Landes Rheinland-Pfalz sei und mit Landesmitteln in Höhe von 450.000 Euro gefördert wird.

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