„Dank moderner Medikamente kann man mit einer chronischen Erkrankung wie HIV leben, aber mit Beleidigungen und Diskriminierung nicht“, so Gesundheitsministerin Bätzing-Lichtenthäler im Vorfeld des Welt-Aids-Tages am 01. Dezember. „Rheinland-Pfalz setzt konsequent auf Informationen und Aufklärung. Wir müssen offen mit dem Thema HIV und Aids umgehen, um Hemmschwellen und Ängste gegenüber mit HIV infizierten Menschen abzubauen“, erklärt die Ministerin.
„Rheinland-Pfalz verfügt über ein gut funktionierendes Netz von Angeboten der Beratungsstellen, Gesundheitsämter, Schwerpunktambulanzen und Kliniken zur Betreuung und Versorgung der betroffenen Menschen“, so Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Um einer unbewussten Verbreitung entgegenzuwirken, können sich Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz bei den Gesundheitsämtern und beim Landesuntersuchungsamt kostenlos und anonym auf HIV untersuchen lassen.
Mit Landesmitteln konnten in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte der Aids-Hilfen, vor allem zur Verbesserung des Beratungs- und Hilfeangebotes, ins Leben gerufen werden. So informierte zum Beispiel eine landesweite Präventionsaktion an weiterführenden und berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz vom 9. bis 13. November 2015 über HIV/AIDS und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI). Die schulische Aufklärungswoche wurde in diesem Jahr zum fünften Mal von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium, der AIDS-Hilfe Rheinland-Pfalz sowie den Gesundheitsämtern initiiert und durchgeführt. Die Ministerin wies darauf hin, dass allein die AIDS-Hilfen pro Jahr etwa 300 Veranstaltungen in Schulen und Jugendgruppen durchführen und durch zahlreiche Infostände und zielgruppenspezifische Aktionen auf die Übertragbarkeit von HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen, sowie auf Schutzmöglichkeiten vor einer Infektion hinweisen, und das nicht nur zum Welt-AIDS-Tag.
Laut Schätzungen des Robert Koch Instituts lag die Zahl HIV infizierter Menschen 2014 in Rheinland-Pfalz bei rund 2.200. Die geschätzte Zahl der HIV-Erstdiagnosen lag bei 100. Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist dies weiterhin als niedrig einzustufen. „Diese grundsätzlich weiterhin positive Tendenz in Rheinland-Pfalz ist erfreulich, darf aber nicht als Anlass dienen, die Präventionsarbeit in Zukunft zu vernachlässigen“, mahnte die Ministerin.
Der seit 1988 jährlich stattfindende Welt-Aids-Tag und das Tragen der roten Schleife tragen dazu bei, die Krankheit im Bewusstsein der Öffentlichkeit präsent zu halten.