| 4. Nationale Impfkonferenz

Bätzing-Lichtenthäler: Elimination von Masern und Röteln erstes Ziel

Zum Abschluss der 4. Nationalen Impfkonferenz heute in Berlin stellte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, erste Ergebnisse der Impfkonferenz vor und gab einen kurzen Ausblick auf die Maßnahmen und Ziele bis zur 5. Impfkonferenz 2017 in Bremen. „In der Nationalen Impfkonferenz werden wichtige Weichen für unsere gemeinsamen Impfstrategien gestellt, denn eines ist allen bewusst - je besser das Zusammenspiel der Akteure, desto höhere Impfraten sind erreichbar“, sagte die Ministerin.


„Schutzimpfungen sind wirkungsvolle und kostengünstigste präventive Maßnahmen der modernen Medizin. Gerade der vollständige Impfschutz ist ein wichtiger Schritt zum verantwortlichen Umgang mit der eigenen Gesundheit und der Gesundheit der Kinder“, so die Ministerin. Doch die an vielen Stellen positive Entwicklung der Impfquoten bei der Einschulung könne nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nach wie vor bedeutende Impflücken gebe. Vor allem bei Masern sei dies ganz besonders problematisch, wie der aktuelle große Ausbruch in Berlin deutlich zeige.

In der Konferenz wurden daher besonders die erforderlichen Maßnahmen zur Elimination von Masern und Röteln in den Fokus genommen. Hierzu wurde der gerade zwischen Bund und Ländern und weiteren Experten abgestimmte „Nationale Aktionsplan 2015 – 2020 zur Elimination der Masern und Röteln in Deutschland“ der Fachöffentlichkeit vorgestellt, der auf Information, Aufklärung und Freiwilligkeit für Impfungen setzt.
„Bevor eine Impfpflicht zur Erreichung des WHO Ziel der weltweiten Masernausrottung erwogen wird, müssen alle anderen Maßnahmen zum Erreichen der angestrebten Impfquoten ergriffen werden.“ GMK-Vorsitzende Bätzing-Lichtenthäler sagte, sie freue sich deshalb, dass die Geschäftsstelle zum Nationalen Impfplan demnächst ihre Arbeit aufnehmen kann. Dazu wird auf der Gesundheitsministerkonferenz am 24. bis 25. Juni in Bad Dürkheim eine Verwaltungsvereinbarung aller Länder unterzeichnet. „Die Geschäftsstelle wird die jetzt so dringend nötige Unterstützung zur Umsetzung des Masern-Röteln Aktionsplanes bringen und dafür sorgen, dass der hier in Berlin begonnene Dialog konstruktiv fortgesetzt werden kann“, so die Ministerin.

Die Arbeitsergebnisse der 4. Nationalen Impfkonferenz haben aufgezeigt, an welchen Stellen in den Ländern bereits erfolgreiche Strukturen entwickelt wurden und wo noch Verbesserungen möglich und notwendig sind. Zudem wurden neue Wege der Zusammenarbeit diskutiert und auch vermeintlich unumstößliche Rollenmuster und Zuständigkeiten in Frage gestellt. „Die Vision einer sektorübergreifenden, gemeinsamen Aufgabenwahrnehmung durch den ambulanten und stationären Bereich, den Betriebsärztlichen und den Öffentlichen Gesundheitsdienst ist meines Erachtens der richtige Weg, um die Impfquoten auf das angestrebte Ziel-Niveau von über 95 Prozent zu heben. Wir alle wissen ja, dass das Erreichen der letzten fehlenden Prozentpunkte immer die größten Anstrengungen erfordert“, so Bätzing-Lichtenthäler.

Die Ministerin betonte, dass neben den aktiv für die Information und Durchführung von Impfungen zuständigen Gruppierungen, alle wichtigen Akteure und die politisch Verantwortlichen in die Diskussion eingebunden werden konnten. „Ich bin daher sehr zuversichtlich, dass die Empfehlungen aus den Expertenrunden der 4. Nationalen Impfkonferenz realisiert werden können und mit diesem Beitrag deutliche Akzente für die zukünftige deutsche Impfstrategie gesetzt werden.“

Die Länder Berlin und Brandenburg richteten die 4. Nationale Impfkonferenz unter dem aktuellen Leitthema „Impfen schützt alle – Masern-Elimination ist machbar!“ aus. Nach Mainz, Stuttgart und München haben sich nun zum vierten Mal Expertinnen und Experten aus Ärzteschaft, Öffentlichem Gesundheitsdienst, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik aus ganz Deutschland zusammen gefunden, um Themen rund um eine bundesweite und nachhaltige Impfstrategie zu diskutieren und Empfehlungen zu entwickeln.

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