Rheinland-Pfalz setzt sich dafür ein, dass Wohnungspolitik als übergreifende Aufgabe wahrgenommen wird und unterstützt dies durch attraktive Förderangebote, klare Regelungen und gute Beratung für alle, die etwas bewegen wollen“, so die Ministerinnen.
Auf dem Programm der Tagung standen Vorträge der Mitinitiatorin des Bielefelder Modells zum selbstbestimmten Wohnen mit Versorgungssicherheit, Frau Theresia Brechmann, sowie des ehemaligen Bremer Oberbürgermeisters Henning Scherf, der mit seinem Plädoyer für gemeinschaftliches Wohnen neue spannende Impulse setzte. Auf dem Markt der Möglichkeiten lernten die Gäste zukunftsweisende Initiativen aus Rheinland-Pfalz kennen, die das Land mit Förderinstrumenten aus verschiedenen Ressorts – vom Wohngemeinschafts-Projekt „WohnPunkt RLP“ über die Zukunftsinitiative „Starke Kommunen-Starkes Land“ und die LEADER-Regionalentwicklung bis zur Sozialen Wohnraumförderung – unterstützt. Vertreten waren zum Beispiel die Dorfgenossenschaft für barrierefreies Wohnen und Sozialraumentwicklung aus Gillenfeld, die auch an dem Wettbewerb „Mehr Mitte bitte!“ teilgenommen hatten sowie der Ideenwettbewerb „Lange leben im Dorf“ der Verbandsgemeinde Wallmerod. Die Wohnungswirtschaft präsentierte sich mit dem Verbundprojekt „dehääm“ zum Wohnen mit Versorgungssicherheit.
Ministerin Bätzing-Lichtenthäler tauschte sich bei einem Rundgang mit den Projektbeteiligten aus und erklärte nach einem Selbstversuch im Rollstuhl: „Die meisten Menschen wollen auch mit einer Behinderung oder bei Pflegebedarf zu Hause im vertrauten Umfeld leben, dafür ist unter anderem die Barrierefreiheit wichtig. Deshalb haben wir für die Landesberatungsstelle ‚Barrierefrei Bauen und Wohnen‘ mehr Geld im Haushalt 2016 eingeplant.“ Die Landesregierung unterstützt außerdem innovative Wohnformen wie Mehrgenerationenwohnen und Wohn-Pflege-Gemeinschaften, weil sie die Gemeinschaft stärken und ehrenamtliche als auch professionelle Hilfen erleichtern. Dafür hat das Land die Landesberatungsstelle ‚Neues Wohnen‘ als zentrale Anlaufstelle eingerichtet. Das Projekt ‚WohnPunkt RLP‘, das kleine ländliche Gemeinden beim Aufbau von Wohn-Pflege-Gemeinschaften unterstützt, wird 2016 fortgeführt. Auch auf Bundesebene hat sich Rheinland-Pfalz erfolgreich für eine bessere Finanzierung von Wohnraumanpassung und ambulanten Hilfen eingesetzt – zum Beispiel bei der Wiedereinführung der KfW-Zuschüsse ‚Altersgerecht umbauen‘ und beim Pflegestärkungsgesetz.
„Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat bewusst einen politischen Schwerpunkt auf die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum gelegt“, so Doris Ahnen während der abschließenden Podiumsdiskussion, an der neben dem Architekten Feddersen das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des rheinland-pfälzischen Gemeinde- und Städtebundes, Winfried Manns, sowie der Vorsitzende der ARGE der rheinland-pfälzischen Wohnungsbauunternehmen, Thomas Will, teilnahmen. „Aus diesem Grund werden wir nicht nur die Förderkonditionen für die Soziale Wohnraumförderung ab Januar 2016 erheblich verbessern, sondern auch ein „Bündnis für bezahlbares Wohnen“ mit vielen Partnern schließen. Die Errichtung von bezahlbarem, barrierefreiem und gemeinschaftlichem Wohnraum ist ein zentrales Anliegen des umsetzungsorientierten Bündnisses“, so die Ministerin weiter.