| Menschen mit Behinderungen

Aufbruchstimmung bei Heime Scheuern

Die Heime Scheuern in Nassau haben sich im Februar 2009 zum Ziel gesetzt, die Selbstbestimmung und Teilhabe von behinderten Menschen in ihren Einrichtungen zu fördern. Der rheinland-pfälzische Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Ottmar Miles-Paul, informierte sich bei einem Besuch in Gesprächen mit dem Heim-, Werkstatt- und Betreuerrat, den Beschäftigten und der Leitung über den Fortschritt der geplanten Veränderungen und zeigte sich mit der Entwicklung sehr zufrieden.

 „Behinderte Menschen wollen am Leben der Gemeinschaft teilhaben und so wie alle anderen auch mittendrin leben und arbeiten. Um dies möglich zu machen, müssen wir die entsprechenden Angebote schaffen“, erklärte Ottmar Miles-Paul. „Die Aufbruchstimmung für die hierfür nötigen Veränderungen hin zur verstärkten Förderung der Selbstbestimmung und Teilhabe behinderter Menschen war bei den Gesprächen mit allen Beteiligten zu spüren. Dabei fangen die Heime Scheuern nicht bei null an, sondern können auf eine über zehnjährige Erfahrung bei der Schaffung von alternativen Wohnformen für behinderte Menschen aufbauen“, so der Beauftragte. Lebten behinderte Menschen, die von den Heimen Scheuern unterstützt werden, früher vorwiegend in der großen Einrichtung, ist es mittlerweile gelungen, über 90 behinderten Menschen die Türen zum Leben in der eigenen Wohnung zu öffnen und sie beim eigenständigen Wohnen durch die nötigen Hilfen zu unterstützen.

Unter dem Motto „Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist sie gemeinsam zu gestalten“ fand im Februar eine Zukunftskonferenz statt. Ziel des Prozesses ist es, die Angebote entsprechend zu verändern, damit behinderten Menschen ein Leben mitten in der Gemeinde ermöglicht wird. Statt in großen Einrichtungen zu leben, soll Menschen mit Behinderungen zukünftig verstärkt das Leben in der eigenen Wohnung oder in kleinen überschaubaren Gruppen mit der entsprechenden Hilfe möglich gemacht werden. Behinderte Menschen sollen nicht mehr dort wohnen müssen, wo es für sie Hilfe gibt, sondern die nötige Unterstützung soll dort geleistet werden, wo die Menschen wohnen wollen. Zudem sollen Möglichkeiten für eine Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt statt in Werkstätten für behinderte Menschen voran getrieben werden. Die Arbeit in Integrationsbetrieben oder in regulären Betrieben sind hierfür gute Beispiele. Damit einhergehend sollen behinderten Menschen die gleichen Sport-, Freizeit- und kulturellen Angebote, die nichtbehinderte Menschen nutzen, eröffnet werden, damit sie wie alle anderen auch ganz selbstverständlich am Vereinsleben oder Festen teilnehmen können.

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