Auernheimer: Verbesserte Planung durch zielgenaues Berichtswesen

Erziehungshilfe

Nr. 105-5/03

Durch ein zielgenaues Berichtswesen will das Land Rheinland-Pfalz den Kommunen dabei helfen, die Hilfen zur Erziehung weiter zu verbessern, wie der Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit, Richard Auernheimer, heute in Mainz bei einer Fachtagung ankündigte. Das Ministerium habe dazu beim Institut für Sozialpädagogische Forschung in Mainz ein Projekt in Auftrag gegeben. Es solle die Datenbasis über Fallzahlen, Kosten, Zielgruppen, Wirkungen und bedarfsbeeinflussende Faktoren erweitern, insgesamt mehr Transparenz schaffen und Bedarfsvorausschätzungen ermöglichen. Die Erkenntnisse sollen in die Jugendhilfeplanung einfließen. Mit der Fachtagung informierte das Ministerium über die Zielsetzung und bot ein Forum für den Austausch über die Möglichkeiten und Grenzen des Berichtswesens bei den Hilfen zur Erziehung. Inhalte waren dabei auch die praktischen Erfahrungen aus anderen Bundesländern.

Wichtige Basis für zielgerichtete und effiziente Hilfen zur Erziehung sei ein aussagekräftiges Berichtswesen mit verlässlichen, vergleichbaren und aktuellen Daten, so der Staatssekretär. Das in Auftrag gegebene Projekt solle vor diesem Hintergrund eine qualifizierte Datenbasis schaffen sowie Transparenz über Fallzahl- und Kostenentwicklungen eröffnen, Aussagen über regionale Unterschiede ermöglichen und den Kommunen Unterstützung bei der Entwicklung von Steuerungsmechanismen geben. Bislang hätten sich nur wenige Bundesländer auf den Weg gemacht, in Zusammenarbeit mit öffentlichen und freien Trägern eine systematische Wissensbasis aufzubauen. Zwei Beispiele - Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen - wurden bei der Fachtagung vorgestellt und diskutiert.

Mit rund 11.000 Erziehungshilfefällen habe das Land Reinland-Pfalz im Jahre 2000 nach den Ländern Bayern, Baden-Württemberg und Hessen die niedrigste Inanspruchnahme bei der Erziehungshilfe verzeichnet, so der Staatssekretär. Auch die Ausgaben von Kommunen und Land für Erziehungshilfen lägen mit jährlich rund 200 Millionen Euro besser als der Bundesdurchschnitt. Dennoch seien auch in Rheinland-Pfalz die Kosten für die Hilfen zur Erziehung zwischen 1996 und 2002 um 36,7 Prozent gestiegen. Um dieser Entwicklung gegenzusteuern und gleichzeitig den leicht rückläufigen Trend bei den stationären Hilfen weiter zu verstärken, sei eine effektive Steuerung der Hilfen notwendig. Dazu liefere das jetzt eingeleitete Berichtswesen eine wichtige Voraussetzung, so Auernheimer.

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