Nr. 081-4/05
“Das Pfalzklinikum Klingenmünster hat entscheidenden Anteil an der Umsetzung der Psychiatrie-Reform in Rheinland-Pfalz?, wie Gesundheitsstaatssekretär Richard Auernheimer heute anlässlich der Einweihung eines neuen Gebäudes für drei Stationen am Pfalzklinikum unterstrich. Die ursprünglichen zentralen Strukturen in der rheinland-pfälzischen psychiatrischen Versorgung seien in den vergangenen 15 Jahren schrittweise dezentralisiert worden. Die drei großen psychiatrischen Kliniken in Alzey, Andernach und Klingenmünster seien verkleinert und parallel dazu sei ein flächendeckendes Netz ambulanter und teilstationärer Angebote aufgebaut worden. Die umfassende Sanierung des Pfalzklinikums gehe mit dieser Neuausrichtung einher. Im Gepäck hatte der Staatssekretär einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 1,15 Millionen Euro; damit hat das Land für die Sanierung des neuen Gebäudes 5,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Modernisierung von zwei weiteren Gebäuden der Erwachsenenpsychiatrie am Standort Klingenmünster wird mit nochmals 6,6 Millionen Euro gefördert.
Die Anfang der 90er Jahre eingeleitete Psychiatrie-Reform habe eine gemeindenahe Psychiatrie zum Ziel, die die Hilfen zu den Menschen bringe, so Auernheimer. Mit der Entwicklung gemeindenaher psychiatrischer Krankenhausangebote und gemeindepsychiatrischer Verbünde sei dieses Ziel heute weitgehend erreicht. Eng verknüpft mit der Dezentralisierung sei ein Abbau von Kapazitäten in den drei großen Landeskrankenhäusern. Das Pfalzklinikum habe - wie die beiden anderen Krankenhäuser im Übrigen auch - diesen Veränderungsprozess sehr konstruktiv mitgestaltet und ihn für den Ausbau weiterer Standorte positiv genutzt.
Ein notwendiger Bestandteil der Neuausrichtung am Pfalzklinikum Klingenmünster sind nach Angaben des Staatssekretärs die umfassenden Baumaßnahmen. Dazu gehöre die Zusammenführung der Erwachsenenpsychiatrie im südlichen Teil des Hauptgebäudes und die grundlegende Sanierung der forensischen Psychiatrie im Nordteil des Hauptgebäudes. Der Standort Klingenmünster werde nach Fertigstellung der Maßnahmen geprägt sein durch eine moderne und offene Allgemeinpsychiatrie verbunden mit einer gut gesicherten und fachlich qualifizierten forensischen Psychiatrie, so Auernheimer.