Auernheimer: Persönliche Assistenz eröffnet mehr Selbstbestimmung

Menschen mit Behinderungen

Nr. 064-4/03

Uneingeschränkte Teilhabe, umfassende Gleichstellung und das Recht auf Selbstbestimmung sind die erklärten Ziele rheinland-pfälzischer Politik für und mit Menschen mit Behinderungen. Dies unterstrich der Staatssekretär im Sozialministerium und Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Richard Auernheimer, heute in Mainz anlässlich einer Fachtagung zum Thema „Assistenz“. Die persönliche Assistenz sei ein wichtiger Schritt zu mehr Selbstbestimmung und Selbstverantwortung und damit mehr Lebensqualität für die behinderten Menschen. Der Aufbau eines Hilfesystems, in dessen Zentrum die persönliche Assistenz stehe, sei ein wichtiges Anliegen der Landesregierung, so der Staatssekretär.

Die persönliche Assistenz gebe Menschen mit Behinderungen die Chance, ein möglichst eigenständiges Leben zu führen. Im Mittelpunkt stünden die Gestaltungswünsche und Bedürfnisse derjenigen, die die Assistenz in Anspruch nehmen. Die behinderten Menschen entschieden selbst, wer als ihr Assistent eingesetzt werde und in welcher Form die Assistenz erfolge. Um sie darin zu unterstützen sei es notwendig, einen Katalog zu entwickeln, in dem Informationen zur persönlichen Assistenz gesammelt würden und der Betroffenen und Kostenträgern zur Verfügung gestellt werde, so der Staatssekretär.

Mit der Einführung des persönlichen Budgets im Rahmen des Programms „Selbst bestimmen - Hilfe nach Maß für behinderte Menschen“ sei die Landesregierung bereits vor fünf Jahren neue Wege in der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen gegangen. Das persönliche Budget gewähre den behinderten Menschen mehr Handlungsspielraum bei der Auswahl und Gestaltung von Hilfen, da sie sich gezielt die Leistungen einkaufen können, die sie benötigen. Nicht mehr andere, sondern der behinderte Mensch selbst entscheide darüber, welche Hilfeformen er in Anspruch nehmen wolle. Begleitend dazu werde schrittweise das System ambulanter Hilfen weiter ausgebaut; dazu gehörten alternative Wohnformen außerhalb von Heimen oder Beratungsangebote wie beispielsweise das Peer Counseling mit der Beratung von behinderten für behinderte Menschen. Mit einer Expertise will das Land Möglichkeiten für eine größere Vielfalt von Wohn- und Unterstützungsangeboten für behinderte Menschen ausloten. Die Erkenntnisse sollen in ein Aktionsprogramm münden, das im Sommer vorgestellt wird.

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