Nr. 106-5/03
Moderne Management-Methoden können auch in der Planung sozialer Hilfen und hier konkret in der Suchtkrankenhilfe von Nutzen sein“, wie Sozialstaatssekretär Richard Auernheimer heute anlässlich der diesjährigen Drogenkonferenz des Sozialministeriums in Budenheim bei Mainz unterstrich. Im Mittelpunkt der Tagung stand das Thema „Sozialplanung und Management in der Suchtkrankenhilfe“. Nicht zuletzt angesichts enger werdender finanzieller Spielräume müssten die Hilfeangebote vor Ort noch enger vernetzt und Arbeitsabläufe noch effizienter gestaltet werden, so der Staatssekretär. Dabei gelte es, beispielsweise durch Verbünde verschiedener Stellen des Hilfesystems die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit weiter zu erhöhen. Bei der Fachtagung wurden darüber hinaus Methoden vorgestellt, wie Fachkräfte in Einrichtungen und Beratungsstellen mit modernem Zeit- und Arbeitsmanagement noch effizienter einem größer werdenden Kreis von Hilfesuchenden gerecht werden können.
Das Hilfesystem für suchtkranke Menschen in Rheinland-Pfalz ist nach Angaben des Staatssekretärs in den vergangenen Jahren konsequent ausgebaut worden. Derzeit stehe ein flächendeckendes Netz von Arbeitskreisen für Suchtprävention, Suchtberatungsstellen, ambulanten und stationären Therapieeinrichtungen, Wohngruppen, Arbeitsprojekten und Selbsthilfegruppen zur Verfügung, um suchtkranken oder gefährdeten Menschen zielgerichtete Hilfen zu geben. Durch den erheblichen Ausbau des Hilfesystems sei ein breites, qualifiziertes Hilfepotential geschaffen worden, das jährlich von etwa 24.000 Menschen in Anspruch genommen werde. Das Land habe dazu allein im vergangenen Jahr fast 13 Millionen Euro aufgewendet.
Im Zuge enger werdender finanzieller Spielräume bei gleichzeitig steigenden Zahlen von Hilfesuchenden müssten die vorhandenen Mittel möglichst optimal eingesetzt werden, so Auernheimer. Die Suchtkrankenhilfe erörtere vor diesem Hintergrund zunehmend Wege zur Optimierung ihrer Arbeit. Nicht zuletzt im Rahmen der jährlichen Drogenkonferenzen werde nach Möglichkeiten gesucht, wie die vorhandenen Strukturen und Ressourcen etwa durch die Anwendung neuer Konzepte und Methoden, wissenschaftliche Begleitung sowie Evaluation und Dokumentation der Maßnahmen noch besser genutzt werden könnten. Im Mittelpunkt der diesjährigen Drogenkonferenz stünden daher neue Ideen zur Planung regionaler Hilfeangebote und zur weiteren Verbesserung der Arbeit der Beratungsstellen durch Zeitmanagement und Selbstbewertung.
Nach Angaben des Staatssekretärs sind etwa 78.000 (3,2 Prozent) der Menschen im Land alkoholabhängig. Die Zahl der Drogenabhängigen wird auf rund 9.800 geschätzt.