Auernheimer: Krankenhäuser haben Schlüsselstellung

Organspende/Transplantationsmedizin

Nr. 088-3/03

„Krankenhäuser nehmen beim Thema ?Organspende? eine Schlüsselstellung ein. Daher ist es wichtig, besonderes Engagement besonders zu würdigen“, wie Gesundheitsstaatssekretär Richard Auernheimer heute in Mainz bei einer Tagung der Transplantationsbeauftragten der so genannten Region Mitte unterstrich. Das Evangelische Stift in Koblenz ist eines von drei Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland, die anlässlich der Tagung für ihre Bemühungen in der Transplantationsmedizin ausgezeichnet wurden. Die Auszeichnung solle ein Ansporn für alle Krankenhäuser sein, ihre Mitwirkung an der Gemeinschaftsaufgabe Transplantationsmedizin zu verstärken, so der Staatssekretär. Das Evangelische Stift in Koblenz komme seinem Auftrag zur Mitwirkung an der Transplantationsmedizin auf allen Ebenen - Ärzteschaft, Pflegekräfte ebenso wie Verwaltung - vorbildhaft nach.

Letztlich liege es in der Entscheidung jedes Einzelnen, ob er zur Organspende bereits sei, dies sei Teil des Rechts auf Selbstbestimmung, so der Staatssekretär. Niemand dürfe sich dazu gedrängt oder sogar gezwungen fühlen. Nach Umfragen stünden 70 Prozent der Bevölkerung der Organspende positiv gegenüber. Dieses Potenzial gelte es zugunsten der vielen Menschen, die auf ein lebensrettendes Organ angewiesen seien, zu nutzen. An oberster Stelle stehe dabei die Information und Aufklärung, da nach wie vor noch viele Ängste gegenüber der Transplantationsmedizin bestünden, so der Staatssekretär. Rechtzeitig zum Tag der Organspende am 7. Juni gebe das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium daher zusammen mit der im Herbst 2002 gegründeten „Initiative Organspende Rheinland-Pfalz“ ein Faltblatt mit dem Titel „Organspende schenkt Leben“ heraus, das Fragen rund um das Thema beantworte und auch einen Organspendeausweis enthalte. Der Organspendeausweis biete ganz bewusst differenzierte Entscheidungsmöglichkeiten von der vollen Zustimmung über das absolute Nein bis hin zu der Möglichkeit, die Entscheidung über die Organspende auf eine Person des persönlichen Vertrauens zu übertragen. Dies solle die Entscheidung bei diesem außerordentlich schwierigen Thema erleichtern. „Wichtig ist, dass sich die Menschen überhaupt damit auseinandersetzen“, wie der Staatssekretär unterstrich.

Den Transplantationsbeauftragten in den Krankenhäusern komme eine wichtige Funktion zu. Nach rheinland-pfälzischem Recht sind alle Krankenhäuser mit Intensiv- und Beatmungsbetten verpflichtet, Transplantationsbeauftragte zu bestellen. Zu ihren Aufgaben gehöre es, alle Maßnahmen im Zusammenhang mit einer Organspende und einer Transplantation zu koordinieren und beratend tätig zu sein. Unterstützt würden die Beauftragten bei dieser schwierigen Arbeit durch die Deutsche Stiftung Organtransplantation, die auch im engen Kontakt zum Gesundheitsministerium stehe, so Auernheimer. Dass sich die Transplantationsbeauftragten an den Krankenhäusern bewährt haben, zeigt nach Ansicht des Staatssekretärs die Tatsache, dass nach einem nicht erklärbaren bundesweiten Einbruch im vergangenen Jahr in diesem Jahr wieder mit steigenden Zahlen bei der Organspende gerechnet werden könne. So seien bislang im Jahr 2003 in Rheinland-Pfalz 19 Organe gespendet worden; dies seien 26 Prozent mehr als im Durchschnitt des Vergleichszeitraums der Vorjahre. Das Land liege damit besser als der Bundesdurchschnitt.

Das Faltblatt „Organspende schenkt Leben“ ist kostenlos erhältlich beim Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit, Bauhofstraße 9, 55116 Mainz, Tel. 06131/162016 (Broschürentelefon) oder über Internet www.masfg.rlp.de.

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