Nr. 119-5/08
Urlaub ist für viele Familien mit niedrigem Einkommen ein Luxus, den sie sich nicht leisten können. Bereits im fünften Jahr ermöglicht ein Gemeinschaftsprojekt des rheinland-pfälzischen Familienministeriums, der Jugendherbergen, der gemeinnützigen Familienferienstätten und der Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege rund 150 einkommensschwachen Familien einen einwöchigen kostenlosen Aufenthalt in einer rheinland-pfälzischen Jugendherberge oder einer Familienferienstätte. Zusammen mit Vertretern der Partnerorganisationen besuchte die Ministerin heute die Rhein-Nahe-Jugendherberge in Bingen, wo insgesamt vier Familien im Rahmen der Aktion zu Gast sind, und zog eine positive Bilanz der diesjährigen Aktion.
?Ein gemeinsamer Urlaub sollte für Familien kein unerschwinglicher Luxus sein, sondern ganz selbstverständlich zum Familienleben dazugehören?, sagte die Ministerin. Gemeinsame Ferien ermöglichten Eltern und Kindern, abseits vom Alltag Zeit miteinander zu verbringen. Das fördere den Zusammenhalt und gebe Kraft für den manchmal schwierigen Alltag. Deshalb seien auch für einkommensschwache Familien gemeinsam erlebte Ferien überaus wichtig. Die Familienferiensonderaktion solle ein besonderes Zeichen über das Regelangebot und die ohnehin bestehende Landesförderung von Familienferien hinaus setzen. Die Ministerin dankte allen beteiligten Partnern, den Jugendherbergen und Familienferienstätten ebenso wie dem Diakonischen Werk der Pfalz in Speyer, dem Feriendienst des Bistums Trier und der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, die sich alle wieder mit großem Einsatz an der Gemeinschaftsaktion beteiligen. Der besondere Dank galt den Jugendherbergen und Familienferienstätten dafür, dass sie auch in diesem Jahr wieder bereit waren, die Organisation zu übernehmen und für kostenlose Unterbringung und Verpflegung in über 50 Einrichtungen zu sorgen. Auch die Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz habe mit einer Spende in Höhe von 20.000 Euro erheblich zum Gelingen der Aktion beigetragen, so die Ministerin.
Die Zahl der Ferienplätze hat sich mit 560 in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr noch erhöht. Ausgewählt wurden über die Wohlfahrtsverbände durchweg kinderreiche Familien mit drei und mehr Kindern oder Alleinerziehende mit einem Kind. Allen steht nur ein sehr niedriges Einkommen zur Verfügung. Die Jugendherbergen und Familienferienstätten stellen nicht nur kostenlose Unterkunft und Verpflegung, sondern organisieren auch ein Programm zur Freizeitgestaltung für die Familien.
Die Familienferien-Sonderaktion sei eine besondere Ergänzung der systematischen Förderung der Familienferien in Rheinland-Pfalz, sagte die Ministerin. Die Landesförderung der Familienerholung habe in Rheinland-Pfalz im Rahmen der familienunterstützenden Leistungen einen hohen Stellenwert. In Rheinland-Pfalz sei die Landesförderung ausgebaut worden, während sie in den meisten anderen Bundesländern stark reduziert oder sogar ganz eingestellt wurde. Der Haushaltsansatz allein für die Individualzuschüsse liege bei mehr als einer Million Euro. Im vergangenen Jahr hätten über 1.000 Familien davon profitiert, so die Ministerin.