Malu Dreyer: Werbekampagne soll Interesse für den Pflegeberuf wecken

Pflege

Nr. 019-2/03

Interesse für den Pflegeberuf wecken und gleichzeitig auf die großen Leistungen hinweisen, die Pflegekräfte erbringen, das sind die erklärten Ziele einer Werbekampagne im Rahmen der Pflegeoffensive „Menschen pflegen“, die Sozialministerin Malu Dreyer heute in Mainz vorstellte. „Wir wollen vor allem junge Menschen, aber auch Berufsrückkehrerinnen und Erwachsene, die sich beruflich neu orientieren wollen, darauf aufmerksam machen, dass Pflegeberufe interessant, vielseitig, ausbaufähig und zukunftssicher sind“, so die Ministerin. Pflegekräfte seien vielseitig gefordert und arbeiteten „nah am Menschen“. Dafür gebühre ihnen die Anerkennung der ganzen Gesellschaft. Dies rücke die Werbekampagne in den Blickpunkt. Bei der Auftaktveranstaltung in der Mainzer Anne-Frank-Schule hatten Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, die Kampagne kennen zu lernen.

Gemeinsam mit den beteiligten Partnern, der LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege, dem Dachverband der Pflegeorganisationen, dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste, der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz und dem Landesarbeitsamt Rheinland-Pfalz-Saarland, stellte die Ministerin die einzelnen Elemente vor. Die von der Agentur „media machine“ entwickelte Kampagne richte sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, aber auch an Frauen und Männer, die eine neue berufliche Perspektive suchen. Mit Hilfe unterschiedlicher Medien soll auf die Ausbildung in den Pflegeberufen aufmerksam gemacht und Kenntnisse über das Berufsbild der Alten- und Krankenpflege vermittelt werden. Im Zentrum stehe dabei ein spezielles Internetangebot. Unter der Adresse www.menschen-pflegen.de gebe es Informationen zu den Pflegeberufen und zur Ausbildung, zur Weiterbildung und zum Studium sowie Tipps und Praxisbeispiele. Weiterhin biete das Internetangebot einen Überblick über die einzelnen Aktionen der Kampagne und die daran beteiligten Partner. Zusätzlich würden mit Flyern junge Menschen, aber auch Erwachsene angesprochen und über die beruflichen Möglichkeiten in der Pflege informiert. Mit Plakaten, die mit verschiedenen Motiven die Arbeitssituationen von Pflegekräften darstellen, solle die Aufmerksamkeit der Betrachter geweckt werden.

Darüber hinaus startete die Ministerin einen Schüler- und Jugendwettbewerb zum Thema Pflege, der gemeinsam mit dem Bildungsministerium durchgeführt wird. Junge Menschen im Alter von 13 bis 20 Jahren sind bis zum 31. Mai 2003 aufgerufen, Motive für Info-Postkarten zu entwerfen oder einen Videofilm zum Thema zu drehen. Ziel sei es, so die Ministerin, dass sich die Jugendlichen intensiv mit dem Thema auseinandersetzen, in Teamarbeit mit anderen darüber diskutieren und dabei die Pflege auch als gesamtgesellschaftliches Thema wahrnehmen. Die Teilnahme am Wettbewerb könne in der Schule im Rahmen der Unterrichtsarbeit mit Betreuung einer Lehrkraft ebenso wie in Jugendtreffs und Jugendhäusern oder in Eigenverantwortung erfolgen. Als „Belohnung“ gebe es attraktive Sachpreise, eine öffentliche Präsentation der Motive und nicht zuletzt die Chance zur beruflichen Orientierung. Die Preisverleihung wird nach Angaben der Ministerin am 7. Juli stattfinden.

Das Ministerium beobachte die Fachkräftesituation in der Alten- und Krankenpflege sehr intensiv. Es sei festzustellen, dass sich insgesamt die Personalsituation anspanne, insbesondere in den Einrichtungen der Altenpflege und bei den ambulanten Diensten. Einer insgesamt steigenden Nachfrage nach Pflegefachkräften stehe eine sinkende Zahl an Absolventinnen und Absolventen der Alten- und Krankenpflegeschulen mit einem Minus von 12 Prozent zwischen 1997 auf 2001 gegenüber. Auch die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in den Schulen sei mit acht Prozent im Zeitraum zwischen dem Schuljahr 1996/1997 und 2002/2003 rückläufig. Insgesamt waren im Schuljahr 2002/2003 nach Angaben der Ministerin 1.455 schulische Ausbildungsplätze nicht besetzt. Durch die jetzt gestartete Werbekampagne soll das Interesse wieder gesteigert werden, so Malu Dreyer.

Die Behandlung und Pflege pflegebedürftiger, kranker und alter Menschen sei ihr ein zentrales und übergeordnetes Anliegen, erklärte Malu Dreyer. Es sei von sehr großer Bedeutung für die gesellschaftlichen Strukturen der Zukunft. Sie habe daher die Kampagne „Menschen pflegen“ gestartet, die darauf abziele, in Rheinland-Pfalz auch künftig eine qualitativ hochwertige und vor allem menschliche Pflege sicherzustellen. Mit dem Motto werde hervorgehoben, dass bei der Pflege immer der Mensch - ob als Pflegebedürftiger oder als Pflegender - im Mittelpunkt stehe. Beruflich tätige Pflegekräfte sind nach Ansicht der Ministerin der Schlüssel für mehr Qualität in den Pflege. Die Landesregierung leiste gleichzeitig einen Beitrag dazu, dass sie Rahmenbedingungen erhalten, die ihnen eine qualitativ hochwertige Pflege auch ermöglichen. Das Sozialministerium stehe dazu in einem intensiven Dialog mit den Pflegeverbänden, den Kosten- und Einrichtungsträgern.

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