Nr. 032-3/06
Rheinland-Pfalz verfügt über ein ortsnahes und bedarfsgerechtes Angebot an Behandlungs- und Fördermöglichkeiten für frühgeborene Kinder, wie Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Hedi Thelen mitteilte. Schwerpunkte mit Intensivbetten für Neugeborene gebe es an insgesamt 14 Krankenhäusern im Land. Die Kapazitäten für die intensivmedizinische Behandlung Neugeborener würden stetig angepasst; so sei der Versorgungsauftrag des St. Elisabeth-Krankenhauses in Mayen kürzlich um ein entsprechendes kinderheilkundliches Angebot erweitert worden. Die Frühförderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder sei ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitationspolitik des Landes. Nach Schätzungen sind bis zu 10 Prozent der Neugeborenen Frühgeburten; in Rheinland-Pfalz gab es im Jahr 2004 etwa 3.000 Frühgeburten.
Nach Angaben der Ministerin verfügen Krankenhäuser in Mainz, Kaiserslautern, Ludwigshafen, Koblenz, Neuwied, Wittlich, Trier, Worms, Idar-Oberstein, Bad Kreuznach, Pirmasens, Speyer, Landau und Kirchen über intensivmedizinische Kapazitäten für neugeborene Kinder. Die Kapazitäten für intensivmedizinisch zu betreuende Neugeborene würden stets an den Bedarf angepasst. Frühgeborene Kinder und ihre Eltern hätten besondere Bedürfnisse, auf die das medizinische Angebot ständig abgestimmt werden müsse. Für das Versorgungskonzept bedeute dies eine ständige Weiterentwicklung entsprechend dem neuesten Stand der medizinischen Erkenntnisse, so die Ministerin. Das Land stehe dazu in Gesprächen mit Fachleuten sowie dem Landesverband Früh- und Risikogeborene Kinder Rheinland-Pfalz.
Für diejenigen frühgeborenen Kinder, die behindert oder von einer Behinderung bedroht seien, stehe ein dichtes Netz an Angeboten der Frühförderung zur Verfügung. Der Schwerpunkt der Arbeit in den Frühförderzentren liege in der frühzeitigen Erkennung, Förderung und Behandlung von Entwicklungsstörungen, drohenden und bestehenden Behinderungen. In Rheinland-Pfalz bieten nach Angaben der Ministerin acht sozialpädiatrische Zentren mit ihren Außenstellen diese Leistung an.
Neben der optimalen Versorgung der frühgeborenen Kinder werde auch die Unterstützung der Eltern gewährleistet, so die Ministerin. Dabei könnten Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen einen wertvollen Beitrag leisten. In Rheinland-Pfalz gebe es mehrere Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen zur Förderung von Frühgeborenen, kranken Neugeborenen und zur Unterstützung der Angehörigen bei der Betreuung ihrer Kinder. Im November 2005 sei der Landesverband Früh- und Risikogeborene Rheinland-Pfalz gegründet worden. Ziel sei es, die Gründung weiterer Selbsthilfegruppen und Initiativen zu unterstützen. Das Land fördere dies finanziell und ideell.