Nr. 176-4/07
Sozialministerin Malu Dreyer sieht das Land Rheinland-Pfalz beim Aufbau von Integrationsprojekten auf einem guten Weg. „Wir sind in den vergangenen Jahren gut vorangekommen, es wurden tragfähige Strukturen für neue Arbeitsplätze in Integrationsprojekten geschaffen. Wir werden aber in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, um unser Ziel - 2.000 Arbeitsplätze für behinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis zum Jahre 2010 - umzusetzen“, sagte die Ministerin bei einer Fachtagung ihres Ministeriums zum Thema „Zukunftsaufgabe Integrationsprojekt“ heute in Mainz. Bislang gibt es in Rheinland-Pfalz 540 Arbeitsplätze für behinderte Menschen in Integrationsprojekten.
Die Teilhabe am Arbeitsmarkt ist für die Ministerin ein zentraler Baustein für umfassende Teilhabe, völlige Gleichstellung und ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderungen. Integrationsfirmen bieten behinderten Menschen nach ihrer Ansicht besondere Chancen, um auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Das Land fördert Integrationsarbeitsplätze aus Mitteln der Ausgleichsabgabe, wie es im Übrigen auch andere Unternehmen finanziell unterstützt, die Arbeitsplätze mit behinderten Menschen besetzen. Im Jahre 2006 standen dafür 5,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Mit einer unternehmerischen Ausrichtung und als Wettbewerber auf dem Markt unterscheiden sich Integrationsprojekte von den therapeutisch ausgerichteten Werkstätten für behinderte Menschen. Voraussetzung für einen dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg sei ein betriebswirtschaftlich schlüssiges Konzept, sagte die Ministerin. Das Land unterstütze die Gründung neuer und die Arbeit bestehender Integrationsbetriebe durch eine im Sommer dieses Jahres eingerichtete landesweite ?Servicestelle für Integrationsprojekte?. In diesem neuen Beratungsangebot sieht die Ministerin ein wirksames Instrument, um das Ziel von 2.000 Plätzen bis zum Jahr 2010 zu erreichen.
Darüber hinaus biete die Firma R.A.T. in Trier betriebswirtschaftliche Beratung und Begleitung für Integrationsprojekte an. Das Land bezuschusse außerdem den Einkauf externen Beratungs-Sachverstands mit einem Zuschuss in Höhe von bis zu 5.200 Euro. Weitere Unterstützung biete die Landesarbeitsgemeinschaft Integrationsbetriebe, mit der das Ministerium einmal im Jahr eine große Fachtagung zum Thema ausrichte. Diese und weitere Maßnahmen hätten dazu beigetragen, eine gute Struktur für Integrationsprojekte zu schaffen.
Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen in Integrationsprojekten ist der Aufbau von Integrationsabteilungen in bestehenden Unternehmen der freien Wirtschaft ein weiteres zentrales Ziel der Ministerin. „Wir wollen behinderten Menschen Teilhabechancen auf dem ersten Arbeitsmarkt eröffnen; das Engagement der Betriebe und Unternehmen ist hier unverzichtbar“, so die Ministerin. Leider hätten bislang nur wenige Arbeitgeber diesen Schritt gewagt; das Land werde hier weiter Überzeugungsarbeit leisten.