Nr. 013-4/06
Die Landesregierung hat ein Kooperationsforum eingesetzt, das „Neue Wohnkonzepte für ein langes Leben“ initiieren soll. Heute trafen sich in Mainz die rund 30 Mitglieder des Gremiums zu ihrer konstituierenden Sitzung. Der Staatssekretär im Sozialministerium, Richard Auernheimer, begrüßte die Vertreterinnen und Vertreter von Sozial- und Bauplanung ebenso wie Sozialverbände, soziale Dienste, Selbsthilfe und Wohnungswirtschaft und verdeutlichte die Ziele, die das Sozial-, Finanz- und Innenministerium mit der Gründung des Kopperationsforum verfolgen. „Die Förderung neuer Wohnformen entspricht dem Bedarf und den Wünschen der Menschen, sich auch im Alter und bei Pflegebedürftigkeit ein höchstmögliches Maß an Eigenständigkeit zu bewahren“, so der Staatssekretär. Dies gehe jedoch nur gemeinsam mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern, die die Landesregierung mit dem Kooperationsforum an einen Tisch geholt habe.
Die Landesregierung habe sich die Entwicklung neuer Wohnformen wie Wohngemeinschaften, Hausgemeinschaften, intergeneratives Wohnen oder neue Wohnformen bei Pflegebedarf und Demenz besonders zum Ziel gesetzt. Beim Auf- und Ausbau innovativer Wohnformen müssten alle beteiligten Akteure der Sozial- und Bauplanung ebenso wie Sozialverbände, soziale Dienste, Selbstvertretungen und Wohnungswirtschaft mitwirken. Gute Ideen aus dem Sozialwesen scheiterten oft am Mangel verfügbarer Immobilien, Wohnraum stehe leer und werde nicht genutzt, weil er nicht den Bedürfnissen älterer Menschen entspreche. „Wir brauchen starke Moderatorinnen und Moderatoren in den Kommunen, die die unterschiedlichen Interessen und Aspekte zusammenbringen“, so Auernheimer. Die Wohnungswirtschaft müsse ein starkes Interesse daran haben, mit Blick auf den demographischen Wandel neue Angebote zu entwickeln. Soziale Einrichtungen könnten daran mitwirken, dass Konzepte entstehen, die auf die Bedürfnisse der älteren Menschen zugeschnitten seien. Die Kommunen stünden in der Verantwortung, die Entwicklungen in diesem Bereich voranzutreiben und ihren Bürgerinnen und Bürgern ein Umfeld zu ermöglichen, das ihrem Bedarf entspricht.
Mit dem Kooperationsforum „Neue Wohnkonzepte für ein langes Leben“ würden alle diese externen Partnerinnen und Partner einbezogen und landesweit vernetzt. Es soll den Austausch von Informationen gewährleisten, die Weiterentwicklung von Beratungsangeboten vorantreiben und vor allem die Entstehung neuer Projekte und Wohnformen unterstützen und begleiten. Das Forum soll zweimal im Jahr tagen. In fünf Unterarbeitsgruppen werden folgende Handlungsbereiche bearbeitet: Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit und des Wissenstransfers, Überblick über Projekte in Rheinland-Pfalz, Weiterentwicklung der Beratungsangebote, Unterstützung und Nutzung neuer Technologien für den Haushalt, Diskussion über Planungskonzepte und begleitende Dienste. Für Herbst ist die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung geplant.