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Evangelisches Elisabeth-Krankenhaus und Marienkrankenhaus Trier-Ehrang schließen sich zusammen

Das Evangelische Elisabeth-Krankenhaus in Trier und das katholische Marienkrankenhaus in Trier-Ehrang schließen sich zu einem Krankenhausverbund zusammen. Das teilte Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Trier mit. „Dadurch entsteht in Rheinland-Pfalz zum ersten Mal ein ökumenisches Krankenhaus“, unterstrich die Ministerin. Diese Vision mit Leben zu füllen, sei der unbedingte Willen der Verantwortlichen.

Der Verbund soll bereits zum 1. Januar 2010 gebildet werden und im Laufe des Jahres 2010 in eine gemeinsame Rechtsform münden. Durch dieses Zusammengehen zweier großer Träger werde die Zukunft des Evangelischen Elisabeth-Krankenhauses und des Marienkrankenhauses Trier-Ehrang langfristig gesichert, sagte die Ministerin. Durch den Verbund entsteht ein Plankrankenhaus mit 363 Betten. Beide Krankenhausstandorte und die Arbeitsplätze bleiben erhalten.

Träger des Krankenhausverbundes werden die Agaplesion gemeinnützige Aktiengesellschaft und die Marienhaus GmbH Waldbreitbach. Bei der Agaplesion gAG handelt es sich um einen der bundesweit größten evangelischen Krankenhausträger mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Marienhaus GmbH als größter katholischer Krankenhausträger ist bereits Betreiber des Marienkrankenhauses in Trier-Ehrang.

Der Verbundgründung geht die rechtliche Neuordnung des evangelischen Krankenhauses voraus. Der bisherige alleinige Träger, die Evangelische Kirchengemeinde Trier, bleibt mit 25,1 Prozent der Geschäftsanteile am Evangelischen Elisabeth Krankenhaus beteiligt. Agaplesion übernimmt 74,9 Prozent der Geschäftsanteile an dem Krankenhaus.

„Wir freuen uns, dass es uns mit dieser Lösung gelungen ist, das evangelische Krankenhaus in Trier zu sichern“, so Georg–Friedrich Lütticken, der Vorsitzende des Leitungsorgans des Trägers. Auch die ökumenische Zukunftsperspektive der Verbundlösung sei der Evangelischen Kirchengemeinde ein besonderes Anliegen, so Lütticken.

Zu den bestehenden Abteilungen erhält der Krankenhausverbund eine geriatrische Hauptfachabteilung für den Standort Evangelisches Elisabeth-Krankenhaus. In Trier-Ehrang sollen Behandlungsmöglichkeiten für Naturheilverfahren eingerichtet werden. Das von Ministerin Dreyer vor wenigen Tagen vorgestellte Geriatriekonzept sieht die Stadt Trier als Standort für eine Akutgeriatrie vor. Zwischen dem neuen Krankenhausverbund, den beiden großen Krankenhäusern in Trier - dem Mutterhaus der Borromäerinnen und dem Brüderkrankenhaus - sowie der in der Stadt Trier gelegenen geriatrischen Rehabilitationseinrichtung St. Irminen soll im Interesse der Patientinnen und Patienten eine enge Kooperation stattfinden.

Sowohl die Generaloberin der Waldbreitbacher Schwestern, Schwester Basina Kloos, als auch Agaplesion-Vorstandsvorsitzender Bernd Weber sowie die Evangelische Kirchengemeinde Trier versprechen sich von dem Verbund eine Stärkung ihrer beiden Krankenhäuser. Die beiden Häuser allein hätten über kurz oder lang Probleme bekommen, im Wettbewerb mit anderen Krankenhäusern zu bestehen. „Der Verbund“, davon sind die Trägervertreter überzeugt, „bringt beiden Krankenhäusern Vorteile.“ Dem bisherigen Träger, der Evangelischen Kirchengemeinde, die als Mitgesellschafter vor Ort für die Identität der Einrichtung steht, dankte die Ministerin für die gute Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten.

Der Krankenhausverbund gewährleistet, dass in Trier auch weiterhin ein evangelisches Krankenhaus betrieben wird. „Das war für uns sehr wichtig“, betonte Ministerin Dreyer. „Dadurch ist die Trägervielfalt in Trier gewahrt.“

Auch der Oberbürgermeister von Trier, Klaus Jensen, befürwortet die Bildung eines Verbundkrankenhauses. „So wird weiterhin die gesundheitliche Versorgung der Trierer Bürgerinnen und Bürger auf hohem Niveau gewährleistet“, sagte Jensen. Zudem seien die Krankenhäuser in Trier einer der wichtigsten Arbeitgeber. Trier würde auch als Gesundheitsstandort gewinnen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Krankenhäuser und die Belegärztinnen und -ärzte werden zeitnah von der Bildung des neuen Krankenhausverbundes umfassend informiert.


Agaplesion gAG

Die Agaplesion gemeinnützige Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 2002 gegründet. Zu dem Verbund gehören mehr als 60 Einrichtungen, darunter 20 Krankenhäuser sowie 20 Senioren- und Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland. Mit einem Marktanteil von 4,7 Prozent ist Agaplesion bundesweit der größte Anbieter von akutgeriatrischer Behandlung. Über 10.000 Mitarbeiter sorgen für eine patientenorientierte Medizin und eine Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Agaplesion versorgt in seinen Krankenhäusern rund 190.000 Patientinnen und Patienten und verfügt über rund 4.300 Betten. Im Jahre 2008 wurden 620 Millionen Euro umgesetzt.


Marienhaus GmbH

Die Marienhaus GmbH, im Jahre 1903 von der Ordensgemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen gegründet, zählt mit 27 Krankenhäusern, 29 Alten- und Pflegeheimen, 2 Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, 8 Hospizen, 7 Bildungseinrichtungen und 7 weiteren Einrichtungen zu den großen katholischen Trägern von sozialen Einrichtungen in Deutschland. Die Häuser liegen in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Die Marienhaus GmbH und ihre Beteiligungsgesellschaften beschäftigen etwa 13.000 Frauen und Männer. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist das Unternehmen der größte Krankenhausträger und einer der größten Arbeitgeber.

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