Dreyer/Hering: Unternehmen tragen entscheidend zur Vereinbarkeit bei

Beruf und Familie

Nr. 160-5/07

Die Vorteile einer familienbewussten Unternehmenspolitik dringen mehr und mehr in das Bewusstsein von Betrieben. Das zeige auch die große Resonanz, die die vier Regionalkonferenzen der Landesregierung, der Kammern der Wirtschaft und der Wirtschaftsjunioren Rheinland-Pfalz gefunden hätten, unterstrichen Arbeitsministerin Malu Dreyer und Wirtschaftsminister Hendrik Hering heute in Mainz. Unternehmen könnten als Arbeitgeber entscheidend dazu beitragen, dass Mütter und Väter Familien- und Erwerbsarbeit miteinander verbinden könnten. Die Familienfreundlichkeit in Betrieben sei vielfältig gestaltbar. In vielen Betrieben gebe es bereits gute Ansatzpunkte, die transparent zu machen, sich lohne.

Die Landesregierung sehe es als ihre Aufgabe an, die positive Entwicklung weiter zu fördern und zu unterstützen, so Dreyer und Hering. Best-Practice-Beispiele seien hier eine gute Hilfe, das hätten auch die Regionalkonferenzen gezeigt, an denen über 300 Personalverantwortliche und Führungskräfte aus Unternehmen, Kammern, Lokalen Bündnissen für Familien und Beratungsstellen für innovative Arbeitszeitmodelle und andere mehr teilnahmen.

Um Betriebe und Unternehmen noch stärker zu motivieren, ihren betrieblichen Alltag familienbewusst auszurichten, hatten die beiden Ministerien vor einem Jahr eine gemeinsame Initiative gestartet, zusammen mit den Kammern der Wirtschaft und den Wirtschaftsjunioren in Mainz, Ludwigshafen, Koblenz und Trier vor Ort mit Unternehmen zu überlegen, wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie realisiert werden kann, was die Unternehmen selbst dazu beitragen können und welche öffentliche Unterstützung sie brauchen. Die vier Regionalkonferenzen hätten gezeigt, dass die Einbindung von Unternehmen in die politische Gestaltung eine große Zustimmung finde und die präsentierten Best-Practice-Beispiele, die jeweils aus der Region kamen, als hilfreich angesehen wurden. Auch habe sich gezeigt, dass vor allem die mittlere Führungsebene eine entscheidende Rolle spiele, wenn es um individuelle Lösungen und neue Maßnahmen im Betrieb zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehe. „Unmittelbare Vorgesetzte sind wichtige Mittler zwischen den Rahmenbedingungen im Betrieb und den familiären Belangen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr Umgang mit dem Thema fördert oder verhindert eine familienbewusste Unternehmenskultur“, so Dreyer und Hering.

Die Landesregierung will das Audit berufundfamilie in den Betrieben auch im Jahr 2008 weiter fördern und noch stärker in die Regionen tragen. Die Regionalkonferenzen und vor allem die Zusammenarbeit mit den Wirtschaftskammern lieferten dazu wichtige Ansatzpunkte, so Dreyer und Hering. Bislang haben 93 Betriebe das Audit mit Unterstützung des Landes durchgeführt, 15 befinden sich derzeit im Auditierungsprozess. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen haben sich im vergangenen halben Jahr zunehmend für die Umsetzung familienbewusster Maßnahmen interessiert und dabei viel Kreativität bei der Umsetzung einer familienbewussten Personalpolitik bewiesen. Derzeit wird nach Angaben der Arbeitsministerin geprüft, ob die Förderrichtlinien noch gezielter auf diese Unternehmen ausgerichtet werden können.

Außerdem würden gegenwärtig seitens des Wirtschafts- und des Arbeitsministeriums, unter Einbeziehung der bisherigen Partner, weitere Ansätze zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie erarbeitet, die sich an den Handlungsempfehlungen der Regionalkonferenzen orientieren.

Die bestehenden individuellen Beratungs- und Unterstützungsangebote, wie die berufundfamilie gGmbH der gemeinnützigen Hertiestiftung, die Servicestelle für Lokale Bündnisse für Familien und die Beratungsstelle ZeitZeichen für innovative Arbeitszeitmodelle, werden künftig noch besser miteinander vernetzt.

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des wachsenden Fachkräftemangels wird das Wirtschaftsministerium - neben künftigen Maßnahmen zur Information und Sensibilisierung - zur Weiterentwicklung der Personalpolitik in den Unternehmen ein Konzept zur lebensphasenorientierten Unternehmens- und Personalpolitik erarbeiten.

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