Nr. 030-5/06
„In den 50 Jahren seines Bestehens hat sich das Landesjugendamt immer wieder den sich ändernden gesellschaftlichen und fachlichen Anforderungen der Kinder- und Jugendhilfe gestellt und dabei soziale Dienstleistung auf höchstem Niveau erbracht. Für die Umsetzung und die Koordination jugend- und kinderpolitischer Programme spielt das Landesjugendamt als oberste Landesbehörde mit dem versammelten Sachverstand eine wichtige Rolle.“ Das unterstrichen Jugendministerin Doris Ahnen und Familienministerin Malu Dreyer heute bei der Feierstunde zum 50-jährigen Jubiläum im Frankfurter Hof in Mainz. Das Landesjugendamt habe seine Aufgabe, Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern Angebote der Förderung, Beratung und Hilfe zu eröffnen, in all den Jahren vorbildlich wahrgenommen und unterstütze sehr effektiv und sachkundig die kommunalen Jugendämter sowie die Fachkräfte von Einrichtungen und Diensten der Jugendhilfe bei ihrer Arbeit.
Zentrales Ziel der Familien-, Kinder- und Jugendpolitik der Landesregierung sei es, Kindern ein möglichst unbelastetes Aufwachsen zu ermöglichen, ihnen durch gezielte Förderung und mit kindgerechten Bildungsangeboten die bestmöglichen Zukunftschancen zu verschaffen sowie Familien aktiv zu fördern und zu entlasten, betonten Malu Dreyer und Doris Ahnen. Ein innovativ arbeitendes Landesjugendamt sei unerlässlich, um dieses Ziel zu erreichen.
Familienministerin Dreyer hob hervor, zum Aufgabenbereich des Landesjugendamtes gehörten beispielsweise die erzieherischen Hilfen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe, die Förderung der Familienerholung, die Landesstiftung ?Familie in Not?, die Förderung der Suchtberatung oder die Durchführung von Bundeserziehungsgeld- und Unterhaltsvorschussgesetz. Seit 2003 sei die Gemeinsame Zentrale Adoptionsstelle der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen hier angesiedelt, die eine wichtige Rolle bei Auslandsadoptionen spiele, so Malu Dreyer. Seit 1972 entwickle zudem das dem Landesjugendamt zugeordnete Sozialpädagogische Fortbildungszentrum (SPFZ) Fortbildungskonzepte für eine moderne Sozialarbeit und Sozialpädagogik. „Gerade bei der Weiterbildung der Erzieherinnen und Erzieher zur Qualifizierung der pädagogischen Arbeit in den Kindertagesstätten ist das SPFZ in Mainz ein wesentlicher Partner“, hielten Ahnen und Dreyer fest.
Beide Ministerinnen unterstrichen, als direkter Ansprechpartner für Kommunen und freie Träger sei das Landesjugendamt als verlässlicher Partner im Kinder- und Jugendbereich nicht wegzudenken. Doris Ahnen verwies darauf, dass das Aufgabenprofil des Landesjugendamts seit dem Inkrafttreten des Kinder- und Jugendhilfegesetzes 1991 geprägt sei durch die Aufgaben „Unterstützung und Beratung der örtlichen Jugendhilfe, der Jugendämter und der Freien Träger“ mit all ihren Einrichtungen und Diensten. „Dabei hat das Thema ,Bildung? in der Jugendhilfe heute eine Intensität, die bei der Gründung vor 50 Jahren wohl niemand erwartet hätte“, sagte die Bildungs- und Jugendministerin. Zwar sei Bildung außerhalb der Schule, also in der Jugendarbeit und in Einrichtungen der Jugendhilfe, immer ein wesentlicher Inhalt gewesen, doch in der aktuellen Prioritätenliste stehe dieses Thema nun unbestreitbar ganz oben.
„Ganz aktuell im Mittelpunkt des Geschehens auch im Landesjugendamt stehen die neuen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Landesprogramm ,Zukunftschance Kinder - Bildung von Anfang an?. Dieses zentrale Reformprogramm der Landesregierung wird sicherlich auch für die kommenden Jahre große Bedeutung haben“, sagte Doris Ahnen. Die Bildungs- und Jugendministerin ergänzte: „Ich sage ganz offen: Die einzelnen Segmente dieses Großprojekts, die Umsetzung der Beitragsfreiheit in Kindergärten, die Sprachförderung, die Beratung der Träger in Bezug auf die Öffnung der Kindergartengruppen für Zweijährige, all dies ist ohne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landesjugendamt und seinen Zweigstellen nicht leistbar.“