Nr. 008-5/06
Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren, nachbarschaftliche Hilfen für ein lebendiges Miteinander der Generationen ausbauen, jungen Familien auf ihrem Weg in das neue Leben zu dritt ganz praktische Hilfen zukommen lassen, das sind Themen, denen sich lokale Bündnisse für Familie widmen. Heute hatte das Familienministerium gemeinsam mit der „Viva Familia - Servicestelle für lokale Bündnisse“ der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG) und dem „Servicebüro Lokale Bündnisse für Familie“ in Bonn die lokalen Bündnisse zu einem Erfahrungsaustausch nach Mainz eingeladen. Familienstaatssekretär Richard Auernheimer unterstrich bei seiner Begrüßung das zentrale Anliegen der Landesregierung, Familien in all ihren Formern zu unterstützen.
Lokale Bündnisse für Familie sind lokale Netzwerke, in denen Akteure aus unterschiedlichen Handlungsfeldern zusammenarbeiten, um vor Ort ganz konkret Arbeits- und Lebensbedingungen kinder- und familienfreundlich zu gestalten. Zu den Akteuren zählen Familien-, Bildungs- und soziale Einrichtungen, Kommunen, Akteure aus der Wirtschaft, Kirchen, Träger der Freien Wohlfahrt, engagierte Bürgerinnen und Bürger und andere mehr. Vor gut einem halben Jahr hatte Sozialministerin Malu Dreyer im Rahmen ihrer Initiative 'Viva Familia' die Servicestelle für lokale Bündnisse in der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG) eingerichtet, um die Bildung regionaler Bündnisse für Familien in Rheinland-Pfalz weiter voran zu bringen.
Dass der Weg der engen lokalen Zusammenarbeit von Unternehmen, Kommunen, Eltern, aber auch Gewerkschaften und weiteren Partnern der richtige sei, bestätige auch eine aktuelle Prognos-Studie, so Staatssekretär Richard Auernheimer. Für Rheinland-Pfalz zieht er neun Monate nach Einrichtung der Servicestelle für lokale Bündnisse bei der LZG eine positive Bilanz. „Wir haben in Rheinland-Pfalz inzwischen 14 lokale Bündnisse, weitere Bündnisgründungen stehen unmittelbar bevor. Wir erleben zudem eine hohe Nachfrage nach Information und Beratung bei unserer Servicestelle.“ Beeindruckt zeigte er sich von der Ideenvielfalt der lokalen Bündnisse. „Sie leben von kleinen, handfesten, kreativen Lösungen. Dazu gehören in Rheinland-Pfalz zum Beispiel Patenschaftsprojekte, die Jugendliche bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützen, praktische Hilfen für junge Eltern zur Versorgung ihres Neugeborenen, aber auch Einkaufsdienste für Seniorinnen und Senioren“, so Auernheimer.
„Erfreulich ist, dass in den lokalen Bündnissen auch neue und ungewohnte Kooperationen erprobt werden“, so Jupp Arldt, Geschäftsführer der LZG. Es ist ja noch nicht selbstverständlich, dass Akteure der Wirtschaft und beispielsweise Einrichtungen von Familienorganisationen miteinander an Familien stärkenden Themen arbeiten. Das Servicebüro „Lokale Bündnisse für Familie“ hob das hohe Innovationspotenzial hervor, das die Zusammenarbeit mit Akteuren der Wirtschaft in sich birgt, und verwies dazu auf bundesweite Erfahrungen. Zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ erwiesen sich solche Formen der Zusammenarbeit für beide Seiten als von Vorteil. Familienfreundliche Lösungen kommen nicht nur den Familien zugute, sie bieten auch Betrieben Vorzüge durch höhere Motivation und damit Leistungsfähigkeit und langfristige Bindungen an ein Unternehmen. Lokale Bündnisse greifen deshalb auch das Angebot des Landes, kleinere und mittlere Betriebe für eine Beteiligung an einer Zertifizierung im Rahmen des Audits „Beruf und Familie“ zu gewinnen, gerne auf.
Wer mehr zum Thema erfahren möchte, kann sich direkt mit der „Viva Familia - Servicestelle für lokale Bündnisse“ der LZG in Verbindung setzen. (Ansprechpartner/in: Sabine Gaidetza, Tel.: 06131 / 206928, sgaidetzka@lzg-rlp.de; Michael Thierbach, Tel.: 06131 / 206932, mthierbach@lzg-rlp.de). Einen ersten Überblick über die Bündnisarbeit in Rheinland-Pfalz vermittelt auch die Internetseite der Servicestelle: www.lokale-buendnisse-rlp.de. Ferner können Familien monatlich zu einem Schwerpunktthema Informationen und E-Mail Beratung in Anspruch nehmen. Das Schwerpunkthema für den Monat Januar lautet „Familienfreundliche Arbeitszeitregelungen“.
(Internetzugang: www.familienservice-rlp.de).